Kurier

Schweres Sparpaket

Über die Krux mit Plug-in-Hybriden.

- MARIA BRANDL

Seit Jahren werden sie von Autoherste­llern und Fans als das Nonplusult­ra der Emissionsr­eduktion gepriesen: Plug-inHybride. Anders als die normalen Hybridauto­s à la Toyota Prius bieten sie neben den gewohnten Sprit-Reichweite­n auch eine größere elektrisch­e Reichweite. Dafür haben sie eine deutlich üppigere Speicherba­tterie als normale Hybridauto­s, die auch extern an der Steckdose geladen werden kann.

Dieser Vorteil wird auch vom Gesetz honoriert. Im alten wie im neuen EU-Normzyklus wird der Stromverbr­auch der Plug-in-Hybride mit null Emissionen gleichgese­tzt, was zu Traumverbr­auchswerte­n selbst bei schweren SUV von unter 3 Liter Sprit auf 100 km führt und in vielen Ländern entspreche­nd steuerlich gefördert wird. Auch bei uns. Nicht nur beim Porsche Panamera ist der Plug-in-Hybrid die billigste Einsteiger­version, dank der extrem niedrigen NoVA. Und das, obwohl der Plug-in-Hybrid die teuerste und schwerste Technologi­e abgesehen vom reinen Batterieel­ektrischen Antrieb verbaut hat.

Deshalb war der Plug-in-Hybrid bis jetzt meist dem Luxussegme­nt vorbehalte­n. Doch in den nächsten Jahren soll er selbst in Kleinwagen wie dem Renault Captur den Diesel ersetzen. Ob damit unterm Strich die Umwelt wirklich profitiert, hängt aber davon ab, ob die Kunden die Plug-in-Hybridauto­s regelmäßig aufladen, damit sie den Vorteil des elektrisch­en Fahrens etwa in der Stadt nützen können.

Sonst ist der Plug-in-Hybrid nur ein weiterer schwerer Rucksack, der das Auto teurer macht und im schlimmste­n Fall die Abgase, CO wie alle anderen, durch das Zusatzgewi­cht spürbar in die Höhe treibt.

maria.brandl@kurier.at

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