Kurier

Berliner Filmstudio in Konkurrenz mit Hollywood

- – GABRIELE FLOSSMANN

Mit Superlativ­en kann die deutsche Traumfabri­k in Berlin-Babelsberg klotzen: Es ist das älteste Studio der Welt und nicht nur flächenmäß­ig das größte Europas. Dort entstanden legendäre Filme wie „Metropolis“. Heute drehen Hollywoodg­rößen wie Tom Cruise oder Steven Spielberg auf dem Traumfabri­k-Gelände, an den Studiowänd­en klebt noch das Blut aus Tarantinos „Inglouriou­s Basterds“. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis sich Hollywood-Babelsberg ein filmisches Denkmal setzt. Aber Achtung! Man neigt dazu, sich wiederholt die Augen zu reiben, ob nicht vielleicht doch eine knallrosa Brille auf der Nase sitzt. Auch die Akustik spielt voll mit: Orchester spielen auf, und Helene Fischer singt das Titellied.

„Traumfabri­k“erzählt vom Filmstudio in PotsdamBab­elsberg während der Trennung von Ost- und WestBerlin. Gezeigt wird die Geschichte von Emil, der Anfang der 60er-Jahre im Defa

Tragikomöd­ie.

Studio Babelsberg als Komparse arbeitet. Er verliebt sich in die französisc­he Tänzerin Milou, aber als die Mauer gebaut wird, werden auch die beiden Liebenden getrennt.

Kleopatra

Emil gibt sich darauf hin als Regisseur aus, der in Ost-Berlin einen „Kleopatra“-Film auf die Beine stellen will. Emils Ansage, dass sein Film Hollywoods Traumfabri­k in den Schatten stellen würde, gefällt den Parteibonz­en der DDR. Alles weitere ist ein „Film im Film“, in dem kaum ein Klischee ausgelasse­n wird. Zugegeben – man bekommt trotzdem einiges zu sehen: Die schicken Blondinen der 1960er-Jahre, schwarz-glänzende Oldtimer-Automobile und aufwendige Filmkuliss­en des alten Ägypten. Dafür muss man aber einiges an Kitsch aushalten.

Traumfabri­k.

KURIER-Wertung:

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