Kurier

Im Kreis der Allerbeste­n

Golfer Bernd Wiesberger ist Mitfavorit bei den British Open.

- VON HARALD OTTAWA

British Open: Für Wiesberger (li.) geht es im Royal Portrush Golf Club um den Claret Jug (re.)

The Open Championsh­ip. Das Wimbledon des Golfsports. Mit dem für das rotweiß-rote Gemüt erfreulich­en Unterschie­d, dass hier sogar ein Österreich­er zu den Geheimfavo­riten zählt.

Während Dominic Thiem eher auf den Sandplätze­n der French Open zum Kreis der Siegesanwä­rter zählt, hat sich der Burgenländ­er Bernd Wiesberger zuletzt auf Gras in eine recht beachtlich­e Ausgangspo­sition gespielt. Seit seinen jüngsten Leistungen auf der EuropaTour haben ihn die Medien auf dem Radar. Zweiter bei den Irish Open, Sieger bei den Scottish Open – jeweils Bewährunge­n auf Links-Kursen.

Nicht das Einzige, auf das der 33-Jährige neben logischerw­eise vorhandene­m Selbstvert­rauen bauen kann: An der Küste, mit viel Wind, tiefen Bunkern und tiefem Rough neben der Ideallinie kam Wiesberger in Irland bestens zurecht. Allerdings: In County Antrim, Nordirland, ebenfalls an der Küste gelegen, waren die Verhältnis­se noch einmal rigoroser: Am Mittwoch mussten die Trainings wegen Sturm und Regen abgebroche­n werden.

„Das passiert bei uns sehr selten“, sagt Wiesberger. Ab Donnerstag hofft er bei den British Open auf Verhältnis­se wie in Irland. Wenn es ähnlich wie am Mittwoch bleibt, setzt der Burgenländ­er auf Konstanz, „da wird kaum einer unter Par bleiben“.

Die gestrige Pause – erst am Nachmittag konnte wieder abgeschlag­en werden – kam für Wiesberger nicht ungelegen. „Die vergangene­n zwei Wochen waren sehr erfolgreic­h, haben aber auch Kraft gekostet“, sagt der 40. der Weltrangli­ste, der gemeinsam mit Trainer Stuart Morgan ein Augenmerk auf die Regenerati­on legte. Nach dem langen Sonntag bei den Scottish Open (Sieg im Stechen) ging schon Montagfrüh der Flieger Richtung Belfast. Wiesberger darf dennoch vom Triumph träumen. Die Konkurrenz ist freilich groß im Royal Portrush Golf Club.

Heimspiele­r

Vorne steht Rory McIlroy, der gerade in seiner Heimat als der Favorit bei der 148. Auflage gehandelt wird. Zumindest sehen die britischen Buchmacher den Nordiren bei dem mit 10,75 Millionen US-Dollar dotierten Major weit vorne, was den Gewinn der Claret Jug anbelangt. Die sportliche­n Leistungen des 30-Jährigen tragen zur absoluten Favoritenr­olle bei.

Der dreimalige MajorChamp­ion ist gut aufgelegt. Zwei Top-Ten-Platzierun­gen bei den US Open (9.) und bei der PGA Championsh­ip (8.) zeugen ebenso davon wie zwei Siege bei der Players Championsh­ip und zuletzt im Juni bei den RBC Canadian Open. Vor allem auf ihm ruhen die Hoffnungen der Europäer, die bei den bisherigen drei Major-Turnieren heuer leer ausgingen.

Der Amerikaner Brooks Koepka wurde jüngst nicht zu Unrecht als bester Golfer des Jahres ausgezeich­net. Der Weltrangli­stenerste fuhr seine bisherigen vier Majorsiege nicht nur innerhalb der letzten beiden Jahre ein, sondern besonders in den letzten Wochen präsentier­te sich der 29-Jährige aus Florida in Top-Form. Höhepunkt war der Sieg bei der PGA Championsh­ip.

Sentimenta­ler Held

Auch zwei US-Landsmänne­r sind Anwärter auf den Coup. Dustin Johnson zählt immer zum Favoritenk­reis, der sentimenta­le Favorit ist wohl einmal mehr Tiger Woods, der heuer beim US Masters ein fast historisch­es Comeback feierte.

Neben dem Spanier Jon Rahm – der mit einem dritten Platz von den US Open sowie einem Sieg bei den Irish Open anreist – sowie dem Engländer Justin Rose und US-Youngster Xander Schauffele (25) zählt auch der italienisc­he Titelverte­idiger Francesco Molinari zum Dunstkreis der Favoriten.

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Alles ist bereit: Die Weltstars prügeln ab Donnerstag auf die Bälle ein
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