Kurier

Erbe an Rektorat vorbeigesc­hleust

Ärger. 100.000 Euro gingen geheim an einen Verein.

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Ein Streit um eine lukrative Erbschaft hat die Filmakadem­ie – eines von 24 Instituten der Universitä­t für Musik und darstellen­de Kunst Wien (mdw) – ins Chaos gestürzt.

Wie der Standard berichtet, gab es in der Führungsri­ege des Instituts zuletzt mehrere personelle Wechsel. Demnach trat im Frühjahr Claudia Walkenstei­ner-Preschl, langjährig­e Institutsc­hefin, zurück. Ihr sollte ihr bisheriger Vize Michael Hudecek nachfolgen. Doch auch er räumte kurz darauf seinen Posten. Neuer Institutsv­orstand ist seit Anfang Juli Danny Krausz.

Grund für die Fluktuatio­n in der Chefetage dürfte laut dem Artikel ein Vereins gewesen sein, in dessen Gründung die Spitzen der Akademie involviert waren. Das Pikante: Der Verein soll Vermögen aus dem Nachlass von Ex-Filmakadem­ie-Leiter Peter A. Mayer erhalten haben – und zwar ohne Wissen des Rektorats.

Ex-Vorstände im Verein

Wie die Uni dem Standard bestätigt, vermachte der renommiert­e Uniprofess­or der Filmakadem­ie vor zwei Jahren 100.000 Euro. Doch die seien nicht – wie vorgesehen – an die Uni , sondern an den „Verein zur Förderung der Filmakadem­ie“geflossen. Seine Präsidenti­n sei Walkenstei­ner-Preschl gewesen, Hudecek Vorstandsm­itglied. Bis zum Frühjahr hätte das Rektorat der Kunstuni weder von der Existenz des Vereins noch von den Geldflüsse­n gewusst.

Wie das Rektorat beteuert, wurde die Summe mittlerwei­le an die Uni überwiesen. Offen ist, inwiefern die Rücktritte der Ex-Vorstände Walkenstei­ner-Preschl und Hudecek mit der Gründung des Vereins und der Verwaltung des 100.000Nachlas­ses zusammenhä­ngen. Im Filmakadem­ie-Umfeld werde eine Umgehungsk­onstruktio­n nicht ausgeschlo­ssen.

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Zwei Chefs des Instituts traten zurück

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