Österreich-Inhalte für Sky: Schalko produziert seine nächste Serie
Drehpläne. Der Wiener Autor und Filmemacher setzt „Ich und die anderen“ab 2020 für Bezahlsender um.
Die Riege österreichischer Regisseure, die fürs sogenannte neue Fernsehen arbeiten, ist um einen prominenten Namen reicher: Wie Sky am Mittwoch in München bei einem „Producers’ Panel“bekannt gab, stößt nun David Schalko dazu. Er wird als Regisseur und Produzent die Serie „Ich und die anderen“für Sky umsetzen. Drehstart soll Anfang 2020 sein. Umgesetzt werden wird das neue Sky Original von der Superfilm von Schalko und John Lueftner.
Die Drama-Serie mit humoristischen Zügen wird zunächst sechs Folgen umfassen. Sie sollen aller Voraussicht nach bereits Ende des Jahres 2020 exklusiv bei Sky zu sehen sein.
„Es ist eine wirklich spezielle Geschichte“, sagt Lueftner. „Es ist eine intelligente Diskurs-Komödie, schauspielergetrieben.“Dass man jetzt wieder eine Serie machen, entspreche dem Produktionsrhythmus der Superfilm.
„Ich und die anderen“sei jedenfalls „schwer in ein Genre einordenbar“, so Lueftner. „Es hat aber tatsächlich einen humorvollen komödiantischen Einschlag. Es geht um Simulationen rund um das große Thema Empathie.“
Österreichs Know-how
Sky Deutschland setzt mit dem 46-jährigen Schalko („Braunschlag“, „Altes Geld“, „M“) erneut auf österreichisches Kreativ-Know-how. Zuvor hatte Andreas Prochaska mit „Das Boot“, das sich am legendären Film Wolfgang Petersens orientiert hat, einen mehrfach preisgekrönten Publikumshit abgeliefert.
Gleiches gilt für die deutsche Sky Original-Serie „Der Pass“mit Nicholas Ofczarek, von der im Herbst/Winter eine zweite Staffel gedreht werden wird. Zur Sky-Riege zählt auch noch der österreichische Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky, der einige Folgen der Endzeit-Serie „8 Tage“inszenierte.
Pop-up-Sender
Die fiktionalen und nonfiktionalen Originals sind zudem aktuell in einem eigenen Sky-Pop-up-Sender, einer kompakten Sendeprogrammierung von Sky, zu sehen. Dazu gehören auch internationale Erfolgsproduktionen wie „Chernobyl“, „Gomorrha“oder „The Young Pope“mit Jude Law.
Übrigens: Das ZDF hat das gesamte Österreicher-Paket – „Das Boot“, „Der Pass“, „8 Tage“– für die Free-TVAusstrahlung erworben. Als Erstes dürfte „Der Pass“im Dezember zu sehen sein.
Sky setzt im harten Wettbewerb um die Seher und Abo-Einnahmen verstärkt auf Eigenproduziertes. Der paneuropäische Abo-TVKonzern, der jüngst vom Kabel- und Internet-Giganten Comcast gekauft wurde, hat dafür eine eigene europaweite Produktionsfirma, Sky Studios, gegründet. Diese wird auch die Zusammenarbeit mit den nunmehrigen Schwesterunternehmen Universal und NBC suchen. Die Investitionen in eigenproduzierte Serien sollen in den kommenden fünf Jahren verdoppelt werden.
Schalko ist als Filmemacher und Autor bekannt und erfolgreich. Seinen Durchbruch hatte er mit „Braunschlag“, einer ORFSerie mit Nicholas Ofczarek und Robert Palfrader über ein Dorf im Waldviertel, das Heiligenerscheinungen simuliert, um Touristen anzulocken. Eine weitere Produktion war „Altes Geld“, ebenfalls für den ORF umgesetzt, beim Publikum aber nicht so begeistert aufgenommen wie der Vorgänger. Zuletzt lief von Schalko das FritzLang-Remake „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“.
Die Superfilm, die Lueftner und Schalko gemeinsam leiten, ist auch für die Produktion der ORF-Show „Willkommen Österreich“mit Dirk Stermann und Christoph Grissemann verantwortlich.