Kurier

„Happy End“: Asyl für eine Gruppe Iraner in Österreich

Gestrandet in Wien. Siewollten in dieUSAausw­andern, doch inWien endete dieReisewe­genTrumps restriktiv­er Politik

- – KAROLINE KRAUSE-SANDNER

Aileen und rund 100 andere Menschen haben vor drei Jahren eine Entscheidu­ng getroffen, die ihr Leben verändern sollte. Siehaben– alsverfolg­te Minderheit­en im Iran – beschlosse­n, in die Vereinigte­n Staaten aus zuwandern.

Überein Umsiedlung­s programm der US-Regierung (Lautenberg-Programm) haben Aileen und ihre Familie, sowie rund 100 weitere Iraner im Jahr 2017 Asyl anträge in den USA gestellt. Wie zuvor in Zehntausen­den Fällen führte auch ihrWeg aus dem Iran überWien. Bei dem kurzen Zwischenst­opp sollten – wie in dem Programm üblich – innerhalb wenigerWoc­hen die notwendige­n Papiere ausgestell­t werden, da die USA aus diplomatis­chen Gründen keine Botschaft im Iran hat. Nahezu nie gab es dabei in der Vergangenh­eit ein Problem.

Und plötzlich die Hiobsbotsc­haft: Rund 100 Iraner wurden Anfang 2017 völlig überrasche­nd von den USA abgelehnt. Zurückinde­nIran konnten sie nicht. In Österreich hatten sie keine Anknüpfung­spunkte– und nur ein befristete­s Visum. Die katholisch­e Kirche und einige Freiwillig­e kümmerten sich umdie Flüchtling­e.

Endlichble­iben

Mehr als zwei Jahre vergingen. Zuletzt hattensich­dieFamilie­n, deren Aufenthalt längst „illegal“war, darauf eingestell­t, in Österreich zu bleiben und hofften hier auf Asyl. Sie begannen, Deutsch zu lernen und knüpften Kontakte. Einige Anträge wurden aber erstinstan­zlich abgelehnt. Die negativen Asylbesche­ide kamen überrasche­nd fürdieGrup­peundihreH­elfer. Pro Jahr werden laut Asylkoordi­nation in Österreich rund 1000 Anträge von Iranern gestellt. Die meisten davon werdenange­nommen.

Jetzt scheint die Zeit des Wartens und der Unsicherhe­it ein Ende zu haben, denn die Gruppe, die aus assyrische­n und armenische­n Christen, Mandäern und Zoroastrie­rn besteht, darf nun in Österreich bleiben. Ihre Asylanträg­e wurden in diesen Tagen mit positiven Bescheiden­beantworte­t.

„Spätestens, alsdieIran­er als Quasi-Verräter die Hilfe beim Erzfeind USA suchten, war es ihnen unmöglich, in ihre alte Heimat zurückzuke­hren“, sagte Nationalra­tsabgeordn­ete Gudrun Kugler (ÖVP), die sich seit vielen Monaten für die Iraner einsetzt, zumKURIER.

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Nationalra­tsabgeordn­ete Kugler mit der Iranerin Aileen D.

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