„Happy End“: Asyl für eine Gruppe Iraner in Österreich
Gestrandet in Wien. Siewollten in dieUSAauswandern, doch inWien endete dieReisewegenTrumps restriktiver Politik
Aileen und rund 100 andere Menschen haben vor drei Jahren eine Entscheidung getroffen, die ihr Leben verändern sollte. Siehaben– alsverfolgte Minderheiten im Iran – beschlossen, in die Vereinigten Staaten aus zuwandern.
Überein Umsiedlungs programm der US-Regierung (Lautenberg-Programm) haben Aileen und ihre Familie, sowie rund 100 weitere Iraner im Jahr 2017 Asyl anträge in den USA gestellt. Wie zuvor in Zehntausenden Fällen führte auch ihrWeg aus dem Iran überWien. Bei dem kurzen Zwischenstopp sollten – wie in dem Programm üblich – innerhalb wenigerWochen die notwendigen Papiere ausgestellt werden, da die USA aus diplomatischen Gründen keine Botschaft im Iran hat. Nahezu nie gab es dabei in der Vergangenheit ein Problem.
Und plötzlich die Hiobsbotschaft: Rund 100 Iraner wurden Anfang 2017 völlig überraschend von den USA abgelehnt. ZurückindenIran konnten sie nicht. In Österreich hatten sie keine Anknüpfungspunkte– und nur ein befristetes Visum. Die katholische Kirche und einige Freiwillige kümmerten sich umdie Flüchtlinge.
Endlichbleiben
Mehr als zwei Jahre vergingen. Zuletzt hattensichdieFamilien, deren Aufenthalt längst „illegal“war, darauf eingestellt, in Österreich zu bleiben und hofften hier auf Asyl. Sie begannen, Deutsch zu lernen und knüpften Kontakte. Einige Anträge wurden aber erstinstanzlich abgelehnt. Die negativen Asylbescheide kamen überraschend fürdieGruppeundihreHelfer. Pro Jahr werden laut Asylkoordination in Österreich rund 1000 Anträge von Iranern gestellt. Die meisten davon werdenangenommen.
Jetzt scheint die Zeit des Wartens und der Unsicherheit ein Ende zu haben, denn die Gruppe, die aus assyrischen und armenischen Christen, Mandäern und Zoroastriern besteht, darf nun in Österreich bleiben. Ihre Asylanträge wurden in diesen Tagen mit positiven Bescheidenbeantwortet.
„Spätestens, alsdieIraner als Quasi-Verräter die Hilfe beim Erzfeind USA suchten, war es ihnen unmöglich, in ihre alte Heimat zurückzukehren“, sagte Nationalratsabgeordnete Gudrun Kugler (ÖVP), die sich seit vielen Monaten für die Iraner einsetzt, zumKURIER.