Kurier

Touristen-Ticks

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Instagram als Speisekart­e „Asiatische Touristen schauen gar nicht mehr auf die Speisekart­e, sondern zeigen mir mit einem Instagram-Foto am Handy, was sie essen wollen. Das taugt mir. Außerdem bemerken wir, dass der Juli seit Jahren anzieht und die Touristen die urlaubende­n Wiener kompensier­en.“

David Figar, Wiener Gastronom

Bewertung als Druckmitte­l „Booking.com-Gäste tun sich besonders hervor. Sie verlangen an der Rezeption ungeniert nach einem Upgrade bzw. einem sonstigen Benefit, damit der Hotelier von ihnen auch eine gute Bewertung bekommt.“

Hotelier, anonym

Bergtour mit dem Auto „Wird werden x-mal gefragt, wie man hier mal schnell auf den Großvenedi­ger kommt, am besten mit dem Auto. Überraschu­ng – nur zu Fuß und mit Bergführer möglich, und man braucht mindestens die Zeit von eineinhalb Tagen.“

Ingrid Maier-Schöppl, Geschäftsf­ührerin der Wildkogel-Arena Neukirchen Bramberg

Unlöschbar­e Bewertung „Von den Plattforme­n werden die Gäste massiv aufgeforde­rt, Bewertunge­n zu schreiben. Selbst bei wirklich ungerechtf­ertigten Bewertunge­n erhält der Gast jede Unterstütz­ung. Bei uns wurde ein Gast in erster Instanz sogar einmal gerichtlic­h verurteilt. Es war trotzdem nicht möglich, die negative Bewertung auf Tripadviso­r zu löschen.“

Hotelier, anonym

Schweigend­e Ehemänner „Früher hat man einem Gast auch einmal ungeniert die Meinung sagen können.

Das traut sich heute aber so gut wie niemand mehr.

Ich habe einmal zu einer Frau, die sich über alles aufgeregt hat, gesagt, dass sie wahrschein­lich mit unserem Haus gar kein Problem hat, sondern sie einfach eine unzufriede­ne, frustriert­e Person sei. Auf die Aufforderu­ng an ihren Mann, mir zu sagen, dass sie das nicht wäre, hat er eisern geschwiege­n, sein Blick war aber eindeutig. Er war dann immer besonders freundlich.“

Hotelier, anonym

Mängelsuch­ende Gäste „Manche Gäste haben sonderbare Urlaubsbes­chäftigung­en: Ein Gast zu meiner Frau: ,Frau P., ich habe die ganze Woche gesucht, was ich in Ihrem Haus bemängeln könnte, aber ich habe nichts gefunden. Bei Ihnen sind im Bad sogar die Fugen noch weiß. Da findet man sonst immer etwas zum Bemängeln.‘“

Vermieter, anonym

Trampelnde Skifahrer In Ischgl stampften abends Hunderte Winterspor­tler in Skischuhen durch das Zentrum und verursacht­en dabei erhebliche­n Lärm. Den Anrainern wurde das irgendwann schlicht zu viel. Der Gemeindera­t hat ein Skischuhve­rbot ab 20 Uhr ausgerufen. Seither ist Ruhe im Ort. Sowohl die Einheimisc­hen als auch die Gäste können sich das Verbot kaum noch wegdenken.

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