Gutes Benehmen im Urlaub gefragt
Unter Beobachtung. Auch Österreicher benehmen sich daneben
Eigentlich ist es ja ganz einfach: Ein Tourist sollte sich auf Reisen genauso gut benehmen wie (er es) zu Hause (tun sollte). Das klappt aber oft nicht, und Österreicher bilden dakeineAusnahme.
Thomas Schäfer-Elmayer, Benimm-Experte, sieht ein ähnliches Phänomen wie bei Firmenfeiern. „Viele sind sich nicht bewusst, dass sie unter Beobachtung stehen.“Bei den Firmenfeiern sind es die Chefs, die zuschauen, im Urlaub die Einheimischen. Unddannpassiertes: Betrunken, polternd, sich vordrängend wirft der österreichischeUrlauber kein gutes Bild auf seinHeimatland.
„Wir sind verantwortlich für das Image unseres Landes“, sagt Schäfer-Elmayer. Als Gäste und als Gastgeber. „Die wichtigsten Grundpfeiler des gutenBenehmensgelten überall.“Respekt, Wertschätzung, Taktgefühl, Einfühlungsvermögen, zählt Schäfer-Elmayer auf. Viele Leute würden in ein fremdes Land reisen, aber etwa dasselbe wie daheim konsumieren. Schnitzel, fällt dem Benimm-Expertenein.„Interesse an dem anderen Land ist aber ein wichtiger Faktor.“Dasmachesympathisch.
Wie werden Österreicher von anderen Nationen beurteilt? „Das ist sehr unterschiedlich“, sagt Schäfer-Elmayer. Im Gespräch hören die Österreicher, sie seien gebildet und höflich. Bei Umfragen schaut es da schon anders aus. VonFirmeninsAusland entsandte Mitarbeiter haben ihr Urteil abgegeben: ImExpats-RankingwarWien im vergangenen Jahren eine der unfreundlichsten Städte weltweit. Platz65von72.