Eine Woche zum Lachen AndreasVitásekbringtsein
Wiener Kabarettfestival. Abmorgen gibt es imWienerRathaus sechs Abende lang bestesKabarett zu sehen
Am Anfang steht die Wahrheit, am Ende auch. So wird es zumindest beim Wiener Kabarettfestival sein. Viktor Gernot kommt diesmal nämlich mit seinem Programm „Nicht wahr?“insWiener Rathaus. Und er kommt gleich zweimal dorthin: morgen, Montag und am nächsten Samstag, demletztenTagdesFestivals. Auf der Suche nach der Wahrheit wird Gernot fragen, was das eigentlich ist, also dasWahre.
Immerhin erlebt die Menschheitgeradedaspostfaktische Zeitalter. Mit dem setztsichGernotebensoauseinander, wie mit weniger Politischem im Alltag und damit, was das Internet mit alldem zu tun hat. Clemens Maria Schreiner, der ebenfalls an Tag eins des Kabarettfestivals auftreten wird, zeigt Auszüge aus seinem Programm „Immer ich“und beleuchtet darin, wie schwerdasLeben– vorallem das eigene – sein kann.
Die ganze Woche lang folgen dann, immer abends ab 19:30 Uhr, weitere Auftritte österreichischer Kabarettstars. Anjedemdersechs Abende treten zwei Größen der heimischen Kabarettszene auf und zeigen jeweils eine Stunde lang das Beste aus ihren aktuellen Programmen.
Sechs Abende, 11 Stars
Mit dem Staraufgebot zeigt das Kabarettfestival, wie vielfältig Kabarett in Österreich ist und dass hierzulande nicht nur die Dichte an etablierten Kabarettisten hoch ist. Jeder der sechs Abende wird nämlich von jungen Kabaretttalenten eröffnet, die sich ihren Auftritt bei drei Wettbewerben erspielten( siehe Bericht unten).
Am Dienstag geht es hochkarätig weiter, wenn Nadja Maleh sich mit größerenundkleinerenAusrutschern beschäftigt und aufzeigt, wieMenschenlaufend an sich und der Welt scheitern. In ihrem Programm „Hoppala!“schlüpft sie in schräge Frauenrollen und verdeutlicht, wielustig, fatal oder egal es sein kann, wann etwas daneben geht.
mittlerweile 13. Programm, das „Austrophobia“heißt und Heimat, Fremde, Ängste und Familienthemen erörtert, mit ins Rathaus.
Mittwochabend stehen Christof Spörk und Omar Sarsam auf der Bühne. Spörk schweiftdann mit seinem Programm „KUBA“in dieFerneundtrifftaufseiner Reise überall auf den Zeitgeist
in verschiedenster Form. Christoph Fälbl geht am Donnerstag Fragen nach, die sich ihm – und den meisten anderen – mit zunehmendemAlterstellen. Er präsentiert sein Programm„Midlifepause& Menocrisis“, während Stefan Haider andere Fragen aufwirft: zum Beispiel nach dem Sinn des Wissens und danach, warum man überhaupt etwas lernen sollte.
Ihr zehnjähriges Jubiläum als Bühnenpaar feiern Herbert Steinböck und Thomas M. Strobl mit einem Best-of-Programm, dassie„WildeMischung“genannt haben und am Freitag zum Kabarettfestival mitbringen. Gerald Fleischhacker wird aus seinem Leben als Familienmensch und von anderen Herausforderungen seines Alltags erzählen.
Am letzten Abend schließt sich der Kreis mit dem zweiten Auftritt von Viktor Gernot, der wieder aufWahrheitssuche geht. In Florian Scheubas Programm „Folgen Sie mir auffällig“, das ebenfalls am Samstag zu sehen sein wird, geht es übrigens um ganzähnlicheFragenwiebei Gernot. Er zieht darin Bilanz – aber nicht über das, was war, sondern über das, was ist. Ob man das heute überhaupt mit Sicherheit festmachen kann, ist eine der Fragen, die Scheuba sich und dem Publikum des Kabarettfestival zu dessen Abschluss stellen wird.