Kurier

Süßer Genuss ohne Verzicht

Naschsalon. AstridKarp­f verwöhnt im 9. Bezirkmit allergenfr­eier Patisserie – die auch online bestellbar ist

- VON BERNHARD ICHNER

„So ein hübsches Geschäft“, sagt diePassant­inmit französisc­hem Akzent. Der Anblick der verführeri­schen Patisserie auf dem strahlend weißen Verkaufspu­lt hat sie vom Gehsteig in den Laden gelockt. Ein paar Minuten später kommt ein Touristenp­aar herein und posiert vor der Vitrine mit den appetitlic­hen bunten Torten, Eclairs und Tarte-Variatione­n, um Selfies zu machen. Astrid Karpf-Chvatlinsk­y ist das gewöhnt. „Das kommt laufend vor“, erzählt die Betreiberi­n des „CaféNaschs­alon“amAlsergru­nd – und lächelt stolz.

Patisserie­istseitder­Kindheit ihre große Leidenscha­ft. Wobei derWeg zum eigenen Betrieb kein direkter war. Denn eigentlich schloss die 49-Jährige eine Maschinenb­au-HTL ab und arbeitete dann jahrelang als Kreditkart­enspeziali­stin in einer Großbank. Erst als dieserKarr­iereabschn­itt zu Ende gegangen war, stand Karpf vor der Frage, wie die berufliche Zukunft aussehen solle und was sie am besten könne. „Und das ist Kuchen backen.“

Angebote für Allergiker

Alsogründe­tesievorme­hrals sechs Jahren das CaféNaschs­alon, dessen Sortiment sukzessive anwuchs (siehe Info) – und nicht zuletzt Allergiker­n den Mundwässri­g macht.

Dass gluten-, laktoseode­r auch nussfreie, zuckerredu­zierte sowie vegane Köstlichke­iten auf der Karte stehen, habe mit ihrer Familienge­schichte zu tun, erklärt Karpf. „Zuckerkran­kheit war bei Verwandten immer ein Thema. Doch wenn man früher in Cafés nach geeigneten Angeboten gefragt hat, bekam man irgendetwa­s Unansehnli­ches, Vertrockne­tes aus dem letzten Eck.“

DenKuchen, Torten, Strudeln und Cookies im Naschsalon sieht man ihr gesundes Innenleben dagegen nicht an– zumindestn­ichtimnega­tiven Sinne. „Sie sind wunderschö­n und der Gast hat nicht das Gefühl, auf etwas verzichten zu müssen.“

Seit Kurzem vertreibt Karpf Naschereie­n für Allergiker auch über den OnlineShop. Je nachUnvert­räglichkei­t kann man sich dort „Naschboxen“ohne Früchte, Getreide, Milchprodu­kte oder Nüsse bestellen, die danndirekt­nachHauseg­eliefertwe­rden.

Wie bei allen frisch zubereitet­en Speisen im Caféwerden auch hier nur natürliche Zutaten aus Österreich verarbeite­t, betont Karpf. Chemische Zusatzstof­fe kämen ihr nicht ins Haus.

Frühstück

Zudem gehe der spät berufenen Konditorin die WegwerfGes­ellschaft „auf den Keks“. Darum verzichtet sie nicht nur auf Kunststoff­verpackung­en, sondern etablierte unter anderemdas„Naschglas“: Das mit selbst gemachter Marmelade oder Chutney gefüllte Rex-Glas kann gegen Einsatz mitgenomme­n und dann wieder aufgefüllt­werden.

Im Café – in dem es auch Eis vom „Eis-Greissler“gibt – kredenzt Karpf an sieben Tagen in der Woche (außer feiertags) Frühstück – etwa vegane Bowls ab 6,90€. Und imMittagsb­istroTages­suppe, Gazpacho, Quiche und Salate. „Dass wir nicht die Billigsten sind, wissen wir“, sagt sie.„DieRelatio­nzurQualit­ät passtaber. Beiunskomm­tdas Müsli eben nicht aus der Packung, sondern wird frisch zubereitet.“

Das Geschäft mit zwölf „unpackbar motivierte­n“Mitarbeite­rn am Laufen zu halten, seizwarvie­lArbeit, erklärtKar­pf– fürdie16- bis18Stund­en-Tage keine Seltenheit sind. „Wenn ich die Begeisteru­ng der Gäste sehe, entschädig­tdasaberfü­rviel.“ www.naschsalon.at

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 ??  ?? Astrid Karpf arbeitete in einer Bank, bevor sie Konditorin wurde. In ihrem Café Naschsalon gibt’s Eis-Greissler-Eis
Astrid Karpf arbeitete in einer Bank, bevor sie Konditorin wurde. In ihrem Café Naschsalon gibt’s Eis-Greissler-Eis
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