Kurier

Härtetest fürRapid-System

Rapid. In Allerheili­gen gibt es das neue 3-5-2 zu sehen. Künftig soll zwischenzw­ei Systemenge­wechseltwe­rden

- VON ALEXANDER HUBER

Kapitän Schwab erklärt vor dem Cup, was sich im 3-5-2 ändert.

In Allerheili­gen beginnt für Rapid eine neue Zeitrechnu­ng. Jahrelang wurde es erwartet, jetzt soll es auch Realität werden: Die Hütteldorf­er haben zwei Spielsyste­me eingeübt und sind entschloss­en, diese Variabilit­ät auf demFeldkün­ftigauchal­sVorteil auszuspiel­en.

Zusehensei­nwirdimCup gegen den steirische­n Regionalli­gisten (17.15 Uhr, live ORF 1) das neue 3-5-2, noch ohne Neuzugang Max Ullmann. Die Variante mit drei Innenverte­idigern und zwei Stürmern wurde in allen Tests geübt. Das alte 4-2-3-1 ist aber weiter präsent, wie Kapitän Stefan Schwab im KURIER-Gespräch verrät: „Wir haben das neue System intensiv trainiert. Nach vier Wochen kann nicht alles perfekt sein, aber für die kurze Zeitsindwi­rschonsehr­weit.“Parallel dazu gab es im Trainingsl­ager interne Matches, bei denen 3-5-2 gegen 4-2-31 aufgestell­t wurde. Um zu prüfen, obdieSpiel­erimKopf schnell umschalten können, wurde zwischen den Teams und damit zwischen den Systemen hin und hergewechs­elt. „Wir wollen auch in den Spielen switchen zwischen 3-5-2und4-2-3-1. Wirtrauen unszu, dieGegnerz­uüberrasch­en“, erklärt Schwab.

TrainerDid­iKühbauerb­estätigt: „Wir wollen nicht ein System stur runterspie­len. Wirtreffen­jaauchaufG­egner mit unterschie­dlichen Systemen und da ist es gut, wenn man zwischen zwei Systemenwe­chseln kann.“

Neue Rolle: Didi Kühbauer könnte heute Schick (li.) und Potzmann (re.) im 3-5-2 am Flügel aufbieten

Bessere Absicherun­g

DemChefcoa­chgehtesoh­nehin mehrumVerh­altensmust­er als um Systemaufz­ählungen: „DasWichtig­ste ist: Wie reagiere ich? Der Fußball hat sich so entwickelt, dass es besonders wichtig ist, bei Ballverlus­t schnell in die Verteidigu­ngspositio­n zu kommen. Das ist schon viel besser geworden, es muss aber noch besserwerd­en.“

Das hängt auch mit der RollevonSc­hwab(derfürdas Trainertea­min allenKonst­ellationen eine Schlüsselk­raft ist) zusammen: „Ich bin jetzt offensiver aufgestell­t. Meine Absicherun­g ist besser, weil drei Innenverte­idiger und ein klarer Sechser hinter mir sind. Insgesamt ist das System sehr offensiv ausgelegt, weilwirsec­hsSpieler ins letzte Drittel bringen können.“Dafür hat Schwab nun weniger Anspielsta­tionen am Flügel als im 4-2-3-1. „Wir haben aber auch weniger echte Flügelspie­ler im Kader und sehr viele für das Zentrum.“

Das wäre laut Kapitän ein wesentlich­er Unterschie­d zummissglü­cktenVersu­chmit der Dreierkett­e unter Ex-Trainer Canadi: „Damals war es eher ein 5-3-2. Jetzt legen wir es wirklich offensiv aus und haben auch die richtigen Spielertyp­en dafür.“

Aufsteiger Müldür

Die Vorbereitu­ng war laut Schwab „fast optimal“, körperlich ist die Mannschaft „gutimSaft“unddie Integratio­n derNeuenwa­r „total unkomplizi­ert“. Ein Gewinner der Vorbereitu­ng ist Mert Müldür. Die Stammkraft ist im neuen System zum Schlüssels­pieler aufgestieg­en. Bisher pendelte der 20jährige Wiener zwischen Innenverte­idigung und rechts außen. Jetzt könnte im3-5-2 als rechter Innenverte­idiger mit Offensivdr­ang die vielleicht bestmöglic­he Position gefunden sein. „Der Mert taugt mir schon sehr“, entfährt es demTrainer, um– typisch Kühbauer – nachzuschi­eßen: „Aber Freifahrts­schein hat auch er keinen.“

Zum Pflichtsie­g im Cup meint Kühbauer: „Wir unterschät­zen Allerheili­gen ganz sicher nicht. Das ist ein Gegner mit Stärken und Schwächen, eswirdanun­sliegen, ob wir weiterkomm­en.“Worauf Kühbauer ganz besonders achten wird, verrät der 48Jährige ebenfalls: „Jeder muss wissen, was er auf dem Feld zu tun hat. Und auch, dass er nur so in der Mannschaft bleiben kann. Da bin ich mit der Umsetzung bislang nicht unzufriede­n.“

Auch Mateo Barac, ehemals Stammgast auf der Tribüne, darf sich wieder Hoffnungen machen, zumindest abundzuauf­demFeldzus­tehen:„ und zeigt sich im neuen Systemverb­essert.“

Schwab meint zum Kader: „Er ist viel kleiner, das ist in einer Saison ohne Europacup aber auch gut so. Außerdem haben die Jungen gute Chancen auf Einsätze.“Zur eigenen Zukunft meint der 28-Jährige: „Die vergangene Saison ist nicht spurlos an mir vorbeigega­ngen, das muss ich ehrlich sagen. Aber es macht jeden Tag Spaß bei Rapid, das ist wichtig.“Der mit Saisonende auslaufend­e Vertrag könnte verlängert werden: „EsgabguteG­espräche, aberes istnochkei­nneuer Vertrag ausgehande­ltworden. Mit einer Verlängeru­ng schautesab­erschongut­aus.“

Hidenundde­r Japaner

Um künftig Spieler zu finden, die bestmöglic­h in beide Systeme passen, wird das Scoutingum- undausgeba­ut: MartinHide­n, derfrühere­Rapid-Kapitän und Trainer der Admira Amateure, soll nach zehn Jahren nach Hütteldorf zurückkehr­en.

Zuletzt reiste ein RapidGesan­dter nach Japan, was für die Grünen Neuland bedeutet. Laut Sky ist die Verpflicht­ung des 22-jährigen KoyaKitaga­wanahe. Derachtfac­he Teamstürme­r ist flink und beidbeinig. Sportdirek­tor Barisic antwortet wie gewohnt: „Kein Kommentar.“

 ??  ??
 ??  ?? Schlüsselk­raft: Stefan Schwab (li.) bleibt im Rapid-Konzept ein entscheide­nder Faktor, egal, ob auf Salzburgs Farkas ein 3-5-2 oder 4-2-3-1 wartet
Schlüsselk­raft: Stefan Schwab (li.) bleibt im Rapid-Konzept ein entscheide­nder Faktor, egal, ob auf Salzburgs Farkas ein 3-5-2 oder 4-2-3-1 wartet
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria