Härtetest fürRapid-System
Rapid. In Allerheiligen gibt es das neue 3-5-2 zu sehen. Künftig soll zwischenzwei Systemengewechseltwerden
Kapitän Schwab erklärt vor dem Cup, was sich im 3-5-2 ändert.
In Allerheiligen beginnt für Rapid eine neue Zeitrechnung. Jahrelang wurde es erwartet, jetzt soll es auch Realität werden: Die Hütteldorfer haben zwei Spielsysteme eingeübt und sind entschlossen, diese Variabilität auf demFeldkünftigauchalsVorteil auszuspielen.
ZusehenseinwirdimCup gegen den steirischen Regionalligisten (17.15 Uhr, live ORF 1) das neue 3-5-2, noch ohne Neuzugang Max Ullmann. Die Variante mit drei Innenverteidigern und zwei Stürmern wurde in allen Tests geübt. Das alte 4-2-3-1 ist aber weiter präsent, wie Kapitän Stefan Schwab im KURIER-Gespräch verrät: „Wir haben das neue System intensiv trainiert. Nach vier Wochen kann nicht alles perfekt sein, aber für die kurze Zeitsindwirschonsehrweit.“Parallel dazu gab es im Trainingslager interne Matches, bei denen 3-5-2 gegen 4-2-31 aufgestellt wurde. Um zu prüfen, obdieSpielerimKopf schnell umschalten können, wurde zwischen den Teams und damit zwischen den Systemen hin und hergewechselt. „Wir wollen auch in den Spielen switchen zwischen 3-5-2und4-2-3-1. Wirtrauen unszu, dieGegnerzuüberraschen“, erklärt Schwab.
TrainerDidiKühbauerbestätigt: „Wir wollen nicht ein System stur runterspielen. WirtreffenjaauchaufGegner mit unterschiedlichen Systemen und da ist es gut, wenn man zwischen zwei Systemenwechseln kann.“
Neue Rolle: Didi Kühbauer könnte heute Schick (li.) und Potzmann (re.) im 3-5-2 am Flügel aufbieten
Bessere Absicherung
DemChefcoachgehtesohnehin mehrumVerhaltensmuster als um Systemaufzählungen: „DasWichtigste ist: Wie reagiere ich? Der Fußball hat sich so entwickelt, dass es besonders wichtig ist, bei Ballverlust schnell in die Verteidigungsposition zu kommen. Das ist schon viel besser geworden, es muss aber noch besserwerden.“
Das hängt auch mit der RollevonSchwab(derfürdas Trainerteamin allenKonstellationen eine Schlüsselkraft ist) zusammen: „Ich bin jetzt offensiver aufgestellt. Meine Absicherung ist besser, weil drei Innenverteidiger und ein klarer Sechser hinter mir sind. Insgesamt ist das System sehr offensiv ausgelegt, weilwirsechsSpieler ins letzte Drittel bringen können.“Dafür hat Schwab nun weniger Anspielstationen am Flügel als im 4-2-3-1. „Wir haben aber auch weniger echte Flügelspieler im Kader und sehr viele für das Zentrum.“
Das wäre laut Kapitän ein wesentlicher Unterschied zummissglücktenVersuchmit der Dreierkette unter Ex-Trainer Canadi: „Damals war es eher ein 5-3-2. Jetzt legen wir es wirklich offensiv aus und haben auch die richtigen Spielertypen dafür.“
Aufsteiger Müldür
Die Vorbereitung war laut Schwab „fast optimal“, körperlich ist die Mannschaft „gutimSaft“unddie Integration derNeuenwar „total unkompliziert“. Ein Gewinner der Vorbereitung ist Mert Müldür. Die Stammkraft ist im neuen System zum Schlüsselspieler aufgestiegen. Bisher pendelte der 20jährige Wiener zwischen Innenverteidigung und rechts außen. Jetzt könnte im3-5-2 als rechter Innenverteidiger mit Offensivdrang die vielleicht bestmögliche Position gefunden sein. „Der Mert taugt mir schon sehr“, entfährt es demTrainer, um– typisch Kühbauer – nachzuschießen: „Aber Freifahrtsschein hat auch er keinen.“
Zum Pflichtsieg im Cup meint Kühbauer: „Wir unterschätzen Allerheiligen ganz sicher nicht. Das ist ein Gegner mit Stärken und Schwächen, eswirdanunsliegen, ob wir weiterkommen.“Worauf Kühbauer ganz besonders achten wird, verrät der 48Jährige ebenfalls: „Jeder muss wissen, was er auf dem Feld zu tun hat. Und auch, dass er nur so in der Mannschaft bleiben kann. Da bin ich mit der Umsetzung bislang nicht unzufrieden.“
Auch Mateo Barac, ehemals Stammgast auf der Tribüne, darf sich wieder Hoffnungen machen, zumindest abundzuaufdemFeldzustehen:„ und zeigt sich im neuen Systemverbessert.“
Schwab meint zum Kader: „Er ist viel kleiner, das ist in einer Saison ohne Europacup aber auch gut so. Außerdem haben die Jungen gute Chancen auf Einsätze.“Zur eigenen Zukunft meint der 28-Jährige: „Die vergangene Saison ist nicht spurlos an mir vorbeigegangen, das muss ich ehrlich sagen. Aber es macht jeden Tag Spaß bei Rapid, das ist wichtig.“Der mit Saisonende auslaufende Vertrag könnte verlängert werden: „EsgabguteGespräche, aberes istnochkeinneuer Vertrag ausgehandeltworden. Mit einer Verlängerung schautesaberschongutaus.“
Hidenundder Japaner
Um künftig Spieler zu finden, die bestmöglich in beide Systeme passen, wird das Scoutingum- undausgebaut: MartinHiden, derfrühereRapid-Kapitän und Trainer der Admira Amateure, soll nach zehn Jahren nach Hütteldorf zurückkehren.
Zuletzt reiste ein RapidGesandter nach Japan, was für die Grünen Neuland bedeutet. Laut Sky ist die Verpflichtung des 22-jährigen KoyaKitagawanahe. Derachtfache Teamstürmer ist flink und beidbeinig. Sportdirektor Barisic antwortet wie gewohnt: „Kein Kommentar.“