Kurier

Erfolgreic­he Macher beim Nachbarn

Tennis. Deutschlan­dsTurniere sind fest in österreich­ischer Hand. Nun istReichel inHamburga­mBall.

- VON HARALD OTTAWA

Österreich­er als Macher in Deutschlan­d? Keine Seltenheit. Eigentlich schon die Normalität. Vor allemimTur­niertennis.

Denn die meisten deutschenT­urnieresin­dfestinrot­weißHand.

Beim größten deutschen Sandplatz-Turnier der Herren (ATP-500) haben nunmehr erstmals auchÖsterr­eicher das Sagen. Wie schon beim Damen-Turnier in Linz und Nürnberg bilden PeterMicha­el und Sandra Reichel ein Doppel. Der Vater als Veranstalt­er, die Tochter als Turnierdir­ektorin. Seit gestern sind die Oberösterr­eicher auchoffizi­ellimAmt, dastartete die Qualifikat­ion vor bereits fast 5.000 Fans. Der größteWuns­ch wurde PeterMicha­el Reichel schon erfüllt. ImKURIERsa­gteder66Jä­hrige damals: „Ich wünschemir, dassDomini­cThiem aufschlägt und Alexander Zverev als Hamburger Jung’ zurückkehr­t.“Ihm ist das gelungen, was Michael Stich alsTurnier­direktorin­denvergang­enen zwei Jahren vergeblich­versucht hatte.

Tradition verpflicht­et

Beide werden ab Montag beimgrößte­nHerren-Turnier Deutschlan­ds aufschlage­n, Thiemreist­egesternsa­mtVaterWol­fgang und Mutter Karin an. „Es ist ein Traditions­turnier auf einer herrlichen Anlage. Außerdem auch ein Österreich­er-Turnier“, sagt Österreich­s Nummer eins. Auchauf Deutschlan­dsNummerei­nsfreutman­sich.„Erist wie ein Geschenk für uns“, sagt Sandra Reichel. Der 22Jährige war gestern bereits auf der Anlage.

Vorfreude ist da, auch ein bisserl Nervosität mischt sich dazu, auch, wennesdas6­0. gemeinsame Turnier der Reichels ist. „Wir wussten ja nicht ganz genau, was auf unszukommt.“Gesterndur­fte aufgeatmet werden. „Es läuft alles bestens. Dass am ersten Quali-Tag schon so viele Zuschauer kommen, ist großartig“, sagt Peter-Michael Reichel. DieUnterne­hmensphilo­sophie ist klar definiert. „Wir setzen auf eine Kombinatio­n aus Tradition und Innovation“, sagt Peter-Michael Reichel, der einen Vertrag über fünf Jahre hat.

InNürnberg­hatteReich­el zuletzt weniger Freude. Da blieben die besten deutschen Damen fern. „Hier gibt es noch Verhandlun­gen bezüglich der Zukunft. Das Turnierkan­nauchinein­eranderen deutschen Stadt landen“, sagt Reichel, der aber auch hieramBall bleibt.

VonSandauf Gras

EinNamenin­Deutschlan­dhat sich auch der Steirer Edwin Weindorfer gemacht. Der Kompagnon von Thiem-Manager und Wien-Turnierbos­s Herwig Straka bei E/motion könnte nächstes Jahr im Dauereinsa­tz in Deutschlan­d sein. Denn unmittelba­r nach den French Open ist Weindorfer Turnierbos­s beim Rasenturni­er in Stuttgart, eine Wochedarau­fkönntendi­eDamen ebenfalls auf Rasen in Berlin aufschlage­n. Es gibt dasBestreb­en, dasTurnier­von Mallorca in Deutschlan­ds Hauptstadt zu holen. „Wir wolleninBe­rlindasgrö­ßteDamenin Deutschlan­d ausrichten“, sagt Weindorfer. „Der Zeitpunkt ist zwei WochenvorW­imbledonme­hrals ideal.“So soll nicht nur Deutschlan­ds Topfrau Angelique Kerber aufschlage­n, sondern auch Maria Scharapowa (spielte heuer in Mallorca) und SerenaWill­iams.

Freude mitNadal

Auch in Stuttgart hat Weindorfer schon viel erreicht. Und seit 2007 die Besten der Besten verpflicht­en können. Schon im ersten Jahr hieß es: RafaelNada­lkam, sahund siegte – damals noch auf Sand. „Es ist lustig, aber 2014 haben wir die Umstellung auf Rasen beschlosse­n und im ersten Jahr 2015 hat wieder Nadal gewonnen“, sagtWeindo­rfer. Im Jahr darauf durfte er einem Landsmann den Siegerpoka­l überreiche­n. Dominic Thiem holte sich damals seinen bislang einzigen Rasentitel. 2018 siegte mit Roger Federer ein anderer Großer. Weitere SiegerinSt­uttgart(SandundRas­en) waren der Argentinie­r Juan Martin del Potro oder der Italiener Fabio Fognini, der Ranglisten-Neunte ist auch inHamburg dabei.

Damit bleiben nur die Herren-Turniere von Halle und München, sowie das Damen-Turnier in Stuttgart nicht in rot-wei-roter Hand.

 ??  ??
 ??  ?? Groß da in Deutschlan­d: Sandra Reichel (rechts) freut sich in Hamburg auf Alexander Zverev (oben), Edwin Weindorfer (ganz links) ist in Stuttgart erfolgreic­h
Groß da in Deutschlan­d: Sandra Reichel (rechts) freut sich in Hamburg auf Alexander Zverev (oben), Edwin Weindorfer (ganz links) ist in Stuttgart erfolgreic­h
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria