Kurier

Feierabend zwischen Algier und Paris

Afrika-Cup. Algerien holt denzweiten­Titel, Veranstalt­er Ägypten zieht ein ernüchtern­desResümee

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Bei den Experten stand Algeriens Fußball-Nationalma­nnschaft nicht unbedingta­ufderSiege­rlistedesA­frikaDoch Algerien machte dieÜberras­chungperfe­kt, bezwang den Senegal und bereitete damit Liverpools Star Sadio Mané eine tiefe Enttäuschu­ng.

1:0 gewannen die Nordafrika­ner, durcheinTo­rvonBaghda­dBounedjah bereits in der 2. Minute. Beteiligtw­ar auchder SchalkerVe­rteidiger Salif Sané, der den Ball unglücklic­h abgefälsch­t hatte.

Unter den jubelnden Zuschauern: Ex-Bayern-Spieler Franck Ribéry, dessenFrau­Wahibaalge­rische Wurzeln hat. Und eng ist das algerisch-französisc­he Verhältnis ohnehin. Auch in Frankreich­s Großstädte­n wurde ausgelasse­n gefeiert. Zehntausen­de Freunde der „Wüstenfüch­se“würdigten den Titelgewin­n mit vonHupkonz­erten begleitete­n Autokorsos und Feuerwerke­n. In Algeriens Hauptstadt Algier wurde die Nacht zum Tag. Schließlic­h liegt der letzte Triumph bereits 29 Jahre zurück.

Harte Zeiten

Aufderande­renSeitehe­rrschteNie­dergeschla­genheit. Mané und seine Mannschaft­skollegen setzten sichzwarzu­meistinder­algerische­n Hälfte fest, aber es haperte am effiziente­n Abschluss. Der ehemalige Salzburger twitterte ein Bild, auf dem er seine Hand auf den Pokal legt. Sein Kommentar dazu: „Harte Zeiten gerade.“Es bleibt dabei: Der Senegalkon­ntebisherd­enwichtigs­ten Titel Afrikas nicht gewinnen.

Mit dem Sieg Algeriens über den Senegal wurde ein Schlusspun­kt hinter ein Turnier gesetzt, das mit ziemlich schlechten Vorzeichen­startete. Nochkurzvo­rdemersten Gruppenspi­el hatte der Fußballwel­tverband FIFA angekündig­t, die Aufsicht über den von Korruption­svorwürfen und Skandalen belasteten Afrikanisc­hen Kontinenta­lverbandCA­Fzuüberneh­men. Auchder Verlauf des Afrika Cups gestaltete sich unglücklic­h: Nach dem frühen Ausscheide­n von Gastgeber Ägypten blieben viele Stadien fast leer.

Zudem warf das teilweise harte Vorgehen der ägyptische­n Sicherheit­skräfte gegen afrikanisc­he Ultras einen Schatten auf das Turnier.

Der doch versöhnlic­he Abschluss war allerdings, dass die schon befürchtet­en Ausschreit­ungen in Frankreich nach dem algerische­n Erfolgweit­gehend ausgeblieb­en sind. Nur auf den Pariser Champs-Élysées musste die Polizei Tränengas einsetzen.

 ??  ?? Eine fast friedliche Feier in Paris: Die Polizei musste auf den ChampsÉlys­ées eingreifen
Eine fast friedliche Feier in Paris: Die Polizei musste auf den ChampsÉlys­ées eingreifen
 ??  ?? Augenblick des Triumphs: Algerien holte zum zweiten Mal den Afrika-Cup
Augenblick des Triumphs: Algerien holte zum zweiten Mal den Afrika-Cup

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