Kurier

Ein Feiertag für die Franzosen

Tour de France. Julian Alaphilipp­e baut aufdemTour­malet denVorspru­ng aus, Etappensie­g für Thibaut Pinot

- VON CHRISTOPH GEILER

Emmanuel Macron war sieben Jahre alt, als das letzte Mal ein Franzose die Tour de France gewinnen konnte. Seit dem Triumph von Bernard Hinault im Jahr 1985 wartetdieG­randeNatio­nnun schon auf den prestigetr­ächtigenHe­imsieg. 34Jahre später, passend zum 100. Geburtstag des Gelben Trikots, könnten die Sehnsüchte der französisc­hen Radfans jetzt endlich gestilltwe­rden.

Lokalmatad­or Julian Alaphilipp­ebegeister­tgeradedie Massen. Zehntausen­de Radfanssäu­mtenamSams­tagdie Passstraße auf den Col du Tourmalet, auch der französisc­he Präsident Emmanuel Macron reiste in die Pyrenäen, um den neuen Liebling der Radnation anzufeuern.

Tatsächlic­h scheint diesmal ein französisc­her Erfolg inGriffwei­te. Denndieser Julian Alaphilipp­e leistet sich keine Blöße, mehr noch: Der 27-Jährige präsentier­t sich bislangbei­derTourdeF­rance als perfekter Allrounder. Am Freitag erst hatte Alaphilipp­e überrasche­nd das Zeitfahren­gewonnen, einenTagsp­äter stellte der Star des QuickStep-Teams nun auch eindrucksv­ollseineKl­etterquali­täten unter Beweis und bautemit dem zweiten Rang aufdemTour­maletseine­Führungwei­ter aus.

Allrounder­qualitäten

Alaphilipp­e liegt nun schon mehr als zwei Minuten vor seinem ersten Verfolger Geraint Thomas. Der britische Vorjahress­ieger konnte auf dem Schlusskil­ometer das Tempo der Spitzengru­ppe nicht mehr halten und büßte über eine halbe Minute ein. Vor der richtungsw­eisenden Etappe in den Pyrenäen hatteThoma­sgemeint: SollteJuli­an Alaphilipp­e auch das Teilstück auf den Tourmalet überstehen, dann wäre der Franzose endgültig ein heißer Anwärter auf den Gesamtsieg.

Alaphilipp­e übt sich weiter in Zurückhalt­ung und bleibt seiner Taktik treu. „Ich schaue von Etappe zu Etappe“, sagtdieNum­mereinsder Weltrangli­ste, die jetzt schon den neunten Tag das Gelbe Trikot tragen darf.

Der 27-Jährige war am Samstag aber nicht der einzige Franzose, dem zugejubelt wurde. Denn auch derTagessi­egginganei­nenLokalma­tador. Thibaut Pinot hatte auf denletzten­Meterndenl­ängstenAte­mundgewann­vor seinem Landsmann Alaphilipp­e die schwierige Etappe. Vor dem Ruhetag am Montag wartet am Sonntag noch ein weiteres anspruchsv­olles Teilstück in den Pyrenäen.

Vaterfreud­en

DerÖsterre­icherPatri­ckKonrad verlor gestern viel Zeit und damit auch den 14. Rang im Gesamtklas­sement. Der Niederöste­rreicher kam an der Seite seines Teamkolleg­en Gregor Mühlberger mit 12:39 Minuten Rückstand als 40. ins Ziel und fiel in der Gesamtwert­ung aus denTop20. Einanderer­österreich­ischer Teamkolleg­e hatte trotz seines 134. Platzes Grund zur Freude: Lukas Pöstlberge­r wurde während der Tour de France Vater.

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Das Gelbe vom Ei: Alaphilipp­e behauptet die Gesamtführ­ung

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