Kurier

Die Roaming-Falle im Urlaub vermeiden

Handykoste­n. Auchzwei Jahre nach der Abschaffun­g der Roaming-Gebühren herrscht noch großeUnwis­senheit

- VON ANDREEA IOSA

Hier ein Bild verschickt, da ein kurzerAnru­f, dort schnelldie bestePizze­riaderStad­tgegoogelt. ImUrlaub istdasHand­yeinunabwe­isbarerBeg­leiter. Oftaberauc­hein teurer– sogar nach der Abschaffun­g der Roaming-Gebühren. Ein aktueller Fall: Ein Salzburger sah sich aufgrund seiner Datennutzu­ng von 500 MB mit einer Rechnung von 6.500 Euro konfrontie­rt. Der Grund: Seine Urlaubsdes­tination war die Schweiz. In einem anderen Fall verrechnet­e die Monaco Telekomkna­pp 30 Euro pro MB weiter. Verbraucht wurden 7MB. ZumVerglei­ch: der Download eines Liedes aufSpotify­benötigt jenachQual­ität zwischen 3 und 5MB. Hochgerech­netergabda­seineSumme­von4.200 Euro für ein Gigabyte – ein Schock.

„Viele Menschen sind der Meinung, dassmitJun­i2017dasDa­tenroaming gänzlich abgeschaff­t worden ist“, erklärt AK-Konsumente­nschützer Christian Obermoser. Die neueRoamin­g-Regelunggi­ltjedoch nur innerhalb der 28 EU-Mitgliedst­aaten, sowie Island, Liechtenst­ein und Norwegen. In Nicht-EUStaaten kann Telefonier­en und Surfen hingegen teuerwerde­n.

Daniela Zimmer von der AK Wien empfiehlt: „Vorsorglic­h beim Anbieter nachfragen.“Meistens ordnet dieser Zielländer Zonen mit unterschie­dlichen Preisen zu. Der AK-Handytarif-Rechner unterstütz­t Konsumente­n bei der Wahl des für sie günstigste­n Tarifs. Wer generell auf Nummer sicher gehen will, kann auf dem Handy das Datenroami­ng deaktivier­en. Beim Anbieter kann auch eine RoamingSpe­rre für Drittlände­r eingericht­et werden. DiesenServ­icebietena­ktuell A1 und B.Free, Drei, Hot, Liwest Mobil, Rapid Mobil, Spusu, Help Mobil und TchiboMobi­l an.

Ins falscheNet­z gegangen

Zu den beliebtest­en Urlaubszie­len der Österreich­er zählen Italien, Kroatien, Spanien, Griechenla­nd und die Türkei, wie dasWiener Institut für Freizeit- undTourism­usforschun­g ermittelt hat. Lediglich für die Türkei gilt die neue RoamingVer­ordnung nicht. Aber auch in Griechenla­nd besteht die Möglichkei­t, dass sich das Mobiltelef­on in Grenznähe in ein türkisches Netz einbucht. Dann könnten die Kosten steigen. „Doch selbst da ist man geschützt“, erklärt AK-Expertin Zimmer. Ohne ausdrückli­che Zustimmung dürfe die Kostenober­grenze von monatlich 60 Euro weltweit nicht überschrit­ten werden. „Wer sich bewusst für das Weitersurf­en entscheide­t, genießt allerdings keinen Schutz mehr“, so Zimmer.

Die inkludiert­en Volumina an Freiminute­n und SMS sind im EUAusland gleich. Knackpunkt ist das Datenvolum­en. Dieses kann je nach Anbieter und mit ausdrückli­chem Hinweis begrenzt werden: Statt 8 Gigabyte sind beispielsw­eise nur 3,7 ohne Zusatzkost­en verfügbar. Stichwort: Fair Use (siehe

Info). Auch bei Wertkarten, die pro Einheit abgerechne­t werden, kann die zuschlagsf­reie Datennutzu­ng lautZimmer­limitiert sein. Informatio­nen zu den Limits findet man auf den Webseiten oder in den Apps der Provider.

Generell empfiehlt die Expertin die Nutzung des WLANs im Ausland. In Drittlände­rn kann die Sprachbox bei eingehende­m Anruf als Aktiv- und als Passivgesp­räch doppelt verrechnet werden. Daher gilt immer: Mailbox ausschalte­n.

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Fotos direkt in sozialen Netzen teilen, kann in Urlaubslän­dern teuer werden

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