Die Geschichte oder Weltstars mit künstlerischem Anliegen hautnah
Rückblick. Intendant Piero Bordin über Art Carnuntum:„Vor30Jahrenbegannichaneinem Ort – wo zuvor niemals Theater gespielt wurde, aber bereits Kaiser Marcus Aurelius selbst über das Theater philosophierte – das Projekt Art Carnuntum. Ausschlaggebend für mich war nichtdiewirtschaftlicheodertouristischePotenz einer Stadt oder Gemeinde sondern die historisch-kulturelleBedeutung derStätte. Auchging esmirnichtdarum, einweiteresFestivalzugründen, sonderneinenOrt speziell für die zeitgenössische Auseinandersetzung mit dem klassischen Kulturerbe Europas zu finden.“
Bordin weiter: „Begonnen hat alles mit dem ersten internationalen Symposion, das seitdem jedes Jahr stattfindet. Daran haben inzwischen Persönlichkeiten aus Kultur und Wissenschaft ausvielenLändernderWelt teilgenommen: Vom Intendanten der Royal Shakespeare Company über Regisseur Peter Sellars bis zu namhaften Professoren unter anderem aus Wien, Oxford, München, Kalifornien, Berlin oder Harvard, von der Wittgenstein-Preisträgerin bis zum ÖkumenischenPatriarchenBartholomaios ...“
An die 100 Produktionen aus allerWelt (mit den Schwerpunkten Antike und Shakespeare) waren seither bei ArtCarnuntumzu sehen.
Einige Jahre lang hat das Art Carnuntum Classic Cinema Festival auch „Cross-Over“bekannter Film- und Theaterstars geboten. Auf der Bühne wie auf der Leinwand konnten Stephen Dillane, DonaldSinden, SirPeterHall, Geraldine James, Gerard Depardieu, Maia Morgenstern, Michael Cacoyannis, HannaSchygulla oder Hollywood-LegendeLeonAskinbewundertwerden.
Als „größte historische Entdeckung“sieht Bordin die Erkenntnis der weltbewegenden Bedeutung des Kaisertreffens im Jahre 308 in Carnuntum an. Bei dem „Gipfeltreffen“unter Leitung vonDiokletian kamdie letzteTetrarchie zustande. Alle vier teilnehmenden Kaiser (Galerius, Maximinus Daia, Licinius und Konstantin) veränderten mit ihren Edikten die Welt. So beendeten sie die Christenverfolgungen und gewährtenerstmals religiöseToleranz für alle.
Die Europäische Kommission verlieh Carnuntum deshalb und aufgrund des Theaterfestivals das „EuropäischeKulturerbe-Siegel“.