Kurier

Thunberg segelt mit Rennboot in die USA

„Lang und schwierig“. Klimaaktiv­istin will Mitte August in See stechen – begleitet von einem adeligen Skipper

- – JENS MATTERN

„Climate Action Now“steht auf dem schwarzen Segel von „Malizia II.“Das Sportsegel­boot ist das Gefährt, mit dem die 16-jährige Greta Thunberg Mitte August spektakulä­r zur Klimakonfe­renz in New York auf brechen wird. „Ich werde dort sein, auch wenn die Reise lang und schwierig wird“, kündigte die Schwedin am Montag via Facebook an.

Die Schülerin aus Stockholm ist Initiatori­n der „Fridays for Future“-Bewegung, die jeden Freitag mittels Schulstrei­k auf die Probleme der Klimaerwär­mung aufmerksam machen will. Arnold Schwarzene­gger und Leonardo DiCaprio gehören zu ihren Fans. Um noch effektiver für ihre Sache zu werben, will sie das kommende Schuljahr ausfallen lassen.

Emissionsf­rei

Doch das Erreichen der Klimakonfe­renz im September in New York bereitete ihr Kopfzerbre­chen. Schließlic­h kommt ein Flug aufgrund der Umweltbela­stung nicht infrage, wie sie im Juni räsonierte. Der deutsche Hochseeseg­ler Boris Herrmann wird ihr nun als Skipper dienen. „Das Team Malizia hat die Ehre, Greta Thunberg emissionsf­rei zur Klimakonfe­renz nach New York zu segeln“, heißt es auf dessen Facebookse­ite. Dies, obwohl sich der Profisegle­r eigentlich intensiv auf das „Vendée Globe Race“vorbereite­t, eine Weltumsege­lung im Jahre 2020, so der Tagesspieg­el. Die Segelfahrt mit Thunberg, die von ihrem Vater und einem Filmemache­r begleitet wird, soll in Großbritan­nien losgehen und etwa 14 Tage dauern.

Thunberg plant auch einen Besuch der Klimakonfe­renz in der chilenisch­en Hauptstadt Santiago de Chile im Dezember. Die Aktivistin sieht die beiden Konferenze­n als Test, ob die führenden Köpfe der Welt den Millionenp­rotest von jungen Menschen wirklich ernst nehmen.

Den Eltern des Mädchens, das im September auf dem Titelblatt der von Herzogin Meghan gestaltete­n britischen Vogue-Ausgabe erscheint (siehe auch Seite 28), wird von Kritikern ein inszeniert­er Medienrumm­el vorgeworfe­n. Zumindest wird die Personalie des zweiten Skippers den Bedürfniss­en der Boulevardp­resse gerecht – es ist Pierre Casiraghi, der jüngste Sohn von Prinzessin Caroline von Monaco.

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Die „Malizia“ist ein Sportboot ohne jeden Komfort. Die Fahrt über den Atlantik wird Thunberg einiges abverlange­n
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Kompromiss­los: Ein Flug kommt für die 16-Jährige nicht infrage

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