Kurier

Austria sucht neues Personal

Bundesliga-Start. Viele Neue kommen nicht aus der EU, die Arbeitserl­aubnis ist mit bürokratis­chen Hürden verbunden.

- VON ALEXANDER HUBER, GÜNTHER PAVLOVICS UND ALEXANDER STRECHA

Ein Verteidige­r soll dem Team von Ilzer auf die Sprünge helfen.

Der Auftakt und das Interesse daran waren fulminant: 24.200 Zuschauer sahen das 2:0 von Salzburg bei Rapid. AmWochenen­de waren dann aber außergewöh­nlich viele leere Sessel in den Stadien zu sehen. Die fünf Partien lockten nur knapp 22.000 Zuschauer an – zusammen weniger, als Freitagabe­nd im Allianz Stadion waren. Das ergibt einen Schnitt von rund 7.680 Fans. In Runde 2 wird der Pfeil nach unten zeigen.

Verändern werden sich nach der ersten Runde noch einige Spielerkad­er. Nach der Unterschri­ft wartet der teils aufwendige Kampf um die Arbeitserl­aubnis. Denn sowohl Sturm- Stürmer Bekim Balaj (der Albaner soll am Wochenende debütieren), der Rapid-Japaner Koya Kitagawa (der den Medizinche­ck absolviert) wie auch die zwei neuen Hartberger sind keine EU-Bürger. Jodel Dossou aus dem Benin kommt aus Vaduz zum TSV, Bakary Nimaga aus Mali vom türkischen Zweitligis­ten Hatayspor. Als Beispiel: Austria- Verteidige­r Maudo Jarjue kommt aus Guinea-Bissau, wechselte bereits am 18. Juni aus Aserbaidsc­han nach Wien und wartete bis knapp vor dem Auftakt gegen WSG Tirol auf das grüne Licht.

Veilchen für die Veilchen

Ernüchteru­ng gab es nach dem 1:3 – und die Erkenntnis, dass es im ersten Spiel keine Verbesseru­ng zur verkorkste­n Vorsaison gab. Auch die von Trainer Ilzer geforderte Leidenscha­ft war nicht zu sehen, einigen Austrianer­n fehlte es an „Leben“. Die Verantwort­lichen werden wohl trotz Finanzengp­asses am Transferma­rkt noch aktiv werden (müssen).

Erik Palmer-Brown von Manchester City wäre ein Mann, der in der Innenverte­idigung helfen könnte. „Das Problem ist, dass er ein Spieler von ManCity ist und sich vom Lohnniveau natürlich auch in anderen Dimensione­n bewegt“, meinte AG-Vorstand Markus Kraetschme­r.

Jugendlich­er Start

Im Duell zwischen dem Trainer-Dino Schopp und dem Bundesliga-Neuling Ponweiser setzte sich der Neuling durch. Hartberg ist der einzige Klub, der noch denselben Coach hat wie vor einem Jahr. Und Mattersbur­g hat mit Franz Ponweiser einen Mann auf der Bank sitzen, der zuvor noch nie in der Bundesliga gespielt oder gecoacht hat. „Kurz vor dem Spiel war ich dann doch nervös“, sagte der 43-jährige Ex-AkademieLe­iter. „Aber als angepfiffe­n wurde, war alles wieder ganz normal.“Ponweiser setzt auf den AkademieNa­chwuchs, ließ Halper, 21, und Schimandl, 20, beginnen. Schopp ist mit seinem umgebauten Team noch nicht ganz zufrieden: „Es ist zu wenig Konkurrenz in der Struktur der Mannschaft.“

Auf jeden Fall verstärken will sich noch die Admira. Nach dem Verkauf von Kalajdzic um 2,5 Millionen wurde auch für Jakolis (Split) Ablöse kassiert. Manager Shapourzad­eh setzt aufs richtige Timing: „Wir beobachten den Markt.“Am schwersten hat es der SKN. Nach der Bestätigun­g der Transfersp­erre muss wieder gewartet werden. Diesmal auf die Bestätigun­g, ob die dringend nötigen Zugänge nach dem Ende der Transferze­it (2. September) aus demPool der Arbeitslos­en gefischt werden dürfen.

In der Not wird über eine Rückkehr von Allrounder Eldis Bajrami nachgedach­t.

 ??  ??
 ??  ?? Warten: Balaj (Sturm), Kitagawa (Rapid) und Dossou (Hartberg) sind keine EU-Bürger, gespielt werden darf nicht gleich nach der Unterschri­ft
Warten: Balaj (Sturm), Kitagawa (Rapid) und Dossou (Hartberg) sind keine EU-Bürger, gespielt werden darf nicht gleich nach der Unterschri­ft
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria