Kurier

Thiems Motto: Hurra die Gams

Dominic Thiem. Der Österreich­er macht Jagd auf den ersten Turniersie­g bei den Generali Open in Kitzbühel

- VON CHRISTOPH GEILER

Auch wenn Dominic Thiem in Kitzbühel in der ersten Runde ein Freilos hat, das heißt deshalb noch lange nicht, dass er auf der faulen Haut liegt. Der Publikumsl­iebling und Star der Generali Open war am ersten Turniertag ein gefragter Mann, der InterviewM­arathon, den der Niederöste­rreicher absolviere­n musste, dauerte fast so lange wie ein Zweisatzma­tch. Dominic Thiem bekommt es am Mittwoch mit dem Sieger der Partie Sebastian Ofner – Lucas Miedler zu tun. Die beiden Österreich­er treffen am Dienstag aufeinande­r.

An den letzten Schlagabta­usch mit einem Landsmann hat Dominic Thiem keine guten Erinnerung­en. Vor drei Jahren hatte er in der Gamsstadt sein Auftaktmat­ch gegen Jürgen Melzer verloren. Wie er überhaupt mit dem Turnier am Fuße des Hahnenkamm­s noch ein Hühnchen zu rupfen hat. Der ersehnte Heimsieg wollte ihm in Kitzbühel noch genauso wenig gelingen wie in Wien.

Dominic Thiem sprach im Interview über ...

„An diesem Ort habe ich so viele Premieren erlebt: Ich habe hier mein allererste­s Profiturni­er gespielt und auch meine ersten ATP-Punkte gesammelt. Aber auch die negativen Erfahrunge­n waren für mich im Nachhinein wertvoll, wie zum Beispiel vor drei Jahren die Auftaktnie­derlage gegen Jürgen Melzer. Abgesehen davon ist es halt auch eine Wahnsinnsg­egend hier.“

... den Reiz von Kitzbühel ... seine bescheiden­e Bilanz bei Turnieren in Österreich

„Natürlich macht man sich mehr Druck. Auch weil ich einfach sehr gerne daheim spiele. Aber die Niederlage­n, die ich in Österreich kassiert habe, sind nicht passiert, weil es vor eigenem Publikum war. Da waren Matches dabei, die ich in jedem anderen Land auch verloren hätte. Das Niveau ist halt so hoch. Wenn ich meine Topleistun­g abrufe, dann sind die Chancen hoch, dass ich so ein Turnier wie hier gewinne. Aber wenn ich einige Prozente abfalle, dann ist jeder im Hauptbewer­b so gut, dass er mich besiegen kann.“

... das Freilos in der ersten Runde

„Es ist auch ein bisschen tückisch. Wenn man in den Wochen vorher gerade viele Partien gespielt hat, ist es sicher angenehm, wenn man erst später ins Turnier einsteigen kann. Anderersei­ts kann es schwierige­r sein, weil du auf einen Gegner triffst, der meistens schon perfekt eingespiel­t ist.“

... die Höhenlage in Kitzbühel

„Der Unterschie­d zum Turnier in der letzten Woche in Hamburg ist schon sehr groß. Ich persönlich spiele aber gerne in der Höhe, wie zum Beispiel in Madrid oder eben hier in Kitzbühel. Das ist mir sogar lieber, als auf Meereshöhe zu spielen.“

... in sein Viertelfin­al-Aus Hamburg

„Gegen Andrej Rublew sind Dinge passiert, die so nicht passieren dürfen. Ein Spieler meiner Klasse sollte in einem Satz nicht zwei Mal ein Break Vorsprung vergeigen. Aber die Niederlage hat mir keinen Knacks gegeben. Ich bin jedenfalls entspannt und fühle mich im Moment sehr gut. Besser sogar als in den letzten Jahren.“

... seinen Verzicht Olympische­n Spiele Tokio zuletzt auf die 2020 in

„Nächstes Jahr ist Kitzbühel absolut im Vordergrun­d. 2024 in Paris will ich dann aber unbedingt spielen. Vielleicht gehen sich auch noch die Sommerspie­le 2028 aus, dann wäre ich 34. Wenn ich bis dahin noch gut beieinande­r bin, spiele ich das auch noch. Ich denke, dass man Olympia einmal erlebt haben muss.“

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Favoritens­ieg: Dennis Novak bezwang Jurij Rodionov

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