Kurier

Die Zukunftsso­rgen von Mercedes

Planung. Trotz komfortabl­er Führung stehen große Entscheidu­ngen an. Für Bottas wird es eng

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Es gab viele Gewinner beim Rennwochen­ende in Hockenheim, aber auch einige Verlierer – der wohl größte ist Valtteri Bottas. Der finnische Mercedes-Pilot war nicht der Einzige, der bei den schwierige­n Bedingunge­n die Kontrolle über seinen Boliden verlor, der Zeitpunkt seines Ausrutsche­rs könnte aber kaum fataler sein.

Der 29-Jährige steht seit Wochen unter Beobachtun­g. Es geht um den Verbleib beim besten Formel-1-Team, in der Sommerpaus­e im August soll eine Entscheidu­ng fallen.

Am Sonntag hätte Bottas Werbung in eigener Sache machen können. Als sein Teamkolleg­e Lewis Hamilton strauchelt­e, lag es an ihm, beim Heimrennen der Deutschen einen Silberpfei­l auf das Podest zu bringen. Doch auf der Jagd nach Lance Stroll und Daniil Kwjat in den unterlegen­en Rennwagen von Racing Point beziehungs­weise Toro Rosso, rutschte er von der Strecke in die Bande.

Titel in Reichweite

Der Blick auf den WM-Stand mag blenden. Mercedes hat komfortabl­e 148 Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger, der sechste WM-Titel in Folge scheint Formsache. Bottas hat auch in seinem vierten Jahr beim Werksteam großen Anteil daran. Doch die Verantwort­lichen haben – nicht unberechti­gte – Zukunftsso­rgen. Verlässt Hamilton, 34, nach der Saison 2020 mit WM-Titel Nummer sieben die Formel 1, brauchen sie adäquaten Ersatz. Dass der fünffache Rennsieger Bottas diese Rolle ausfüllen kann, wird immer unwahrsche­inlicher. Erster Ersatzkand­idat ist Esteban Ocon. Doch der Franzose, derzeit ohne fixes Cockpit, braucht dringend Rennkilome­ter. Er könnte sie 2020 im Wagen von Bottas sammeln.

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