Dramatische Stunden in Salzburg, ehe die Pegel sanken
Zivilschutzalarm. In der Landeshauptstadt wurde Hochwasserschutz errichtet, eine Gemeinde war nicht erreichbar
„Bleiben Sie in den Häusern“, mahnte Markus Kurcz vom Katastrophenschutzreferat eindringlich: Der Bach durch Rußbach trat durch die heftigen Regenfälle Sonntagnacht über die Ufer. Teile des Ortes wurden überschwemmt − und zwar so massiv, dass die Gemeinde im Tennengau am Montag von Salzburger Seite nicht erreichbar war: Auf der Bundesstraße wurde eine Brücke mitgerissen, in der Fahrbahn klafft ein großes Loch.
Die ersten Stunden waren dramatisch: Die Behörde ersuchte Bewohner, Autofahrten zu unterlassen und wenn möglich in höhere Etagen auszuweichen. Ganze Ortsteile standen bis zu einem Meter unter Wasser. Zu Mittag entspannte sich die Situation, der Pegel des Baches sank, der Zivilschutzalarm konnte wieder aufgehoben werden.
Die Lage war jedoch im gesamten Bundesland Salzburg angespannt, auch wenn der Regen Rußbach am heftigsten traf. Laut Wetterdienst Ubimet fielen dort 112 Liter Regen pro Quadratme
Heiß, aber keine Hitzewelle
Noch am Montag verschob sich das Tief, das für die Unwetter verantwortlich war, weiter in Richtung Osten. Für weite Teile Österreichs bedeutet das schon ab heute, Dienstag, und auch morgen, Mittwoch, wieder Sommerwetter. Laut Wetterdienst Ubimet sind je nach Region wieder Tageshöchstwerte bis zu 32 Grad zu erwarten, allerdings ist vorerst keine weitere Hitzewelle in Sicht. Außerdem ist es nicht so beständig trocken wie zuletzt, Regen und Gewitter wechseln sich bis Freitag mit der Sonne ab, vor allem im Berg- und Hügelland. Am Wochenende soll es auf 20 bis 25 Grad abkühlen. ter. Das Land stellte aus dem Katastrophenfonds 70.000 Euro für die Aufräumarbeiten zur Verfügung.
Aber auch andere Gemeinden mussten sich wappnen: In Mittersill stieg die Salzach von zwei auf fünf Meter an, das bedeutete Alarmstufe 2. Wege wurden gesperrt, die Pinzgauer Lokalbahn war unterbrochen. Gefordert waren die Einsatzkräfte der Landeshauptstadt: Der Warnpegel der Salzach von rund fünf Metern wurde überschritten und der Hochwasserschutz aufgebaut.
Schäden in Tirol
Betroffen vom Starkregen war auch das Tiroler Unterland. In Niederndorf traten Bäche über die Ufer, Keller und Straßen wurden überflutet. Ein Wohngebiet drohte überschwemmt zu werden. Das konnte aber mit Sandsäcken und Pumpen schließlich geschützt werden. Die Pegel mehrerer Bäche blieben Montagfrüh aber weiter hoch.
Auch im Nordosten des Landes sind am Sonntagabend teils kräftige Gewitter niedergegangen. In Wien wurden dabei 179 Blitze registriert, in Niederösterreich gab es 6788 Entladungen.