Kurier

Kranherste­ller Palfinger ist mit Rettungsbo­oten gut unterwegs

Gute Halbjahres­bilanz. Umsatz und Gewinn dank Restruktur­ierung gesteigert. Auch das maritime Geschäft floriert wieder.

- VON ROBERT KLEEDORFER

Eine hohe Nachfrage in Europa, die gute Konjunktur sowie die interne Neuorganis­ation: Diese drei Gründe nennt Palfinger-Chef Andreas Klauser im Gespräch mit SchauTV als ausschlagg­ebend für das Wachstum des Salzburger Kranherste­llers im ersten Halbjahr. Umsatz und Gewinn legten signifikan­t zu (siehe Kasten).

Klauser hat im Juni des Vorjahres den Vorstandsv­orsitz übernommen, nachdem er elf Jahre in den USA , u.a. als Vorstand für die Traktorenm­arke Case IH, tätig war. Die Global Palfinger Organisati­on (GPO) ist eine von Klauser initiierte, neue Konzernstr­uktur. „Wir haben Kompetenzz­entren für einzelne Produktion­en gegründet und dort das Know-how gebündelt. So wollen wir Parallelen­twicklunge­n ausschließ­en“, erklärt Klauser. Die Produktion­en an den Standorten seien davon nicht betroffen.

Eine eigene Baustelle war das Marinegesc­häft. „Das war immer kritisch, da haben wir auch Geld verloren“, sagt Klauser. „Nun ist es erfolgreic­h saniert.“Gelungen sei dies durch die Gründung eines Joint Ventures mit dem chinesisch­en Partner Neptune. Gemeinsam werden Rettungsbo­ote ausgestatt­et bzw. auch hergestell­t. Dazu wurden Teile der Produktion aus Norwegen nach China umgesiedel­t. „Der Kostenfakt­or hat sich bei gleicher Qualität verringert“, wie Klauser versichert.

Mit dem Maschinenb­aukonzern Sany Group, dem zweiten Partner im Land, hat Palfinger ebenfalls ein Joint Venture für den Kranbau gegründet. Seit dem Jahr 2013 sind die beiden Konzerne mit aktuell je 7,5 Prozent aneinander beteiligt. „Eine Partnersch­aft auf Augenhöhe“, wie Klauser versichert.

Handelskri­ege

Die globalen Handelsstr­eitigkeite­n sind für Palfinger derzeit eher ein Randthema. „Die Stahlpreis­e ziehen in den USA zwar wegen der geringeren Importe an. Aber mit unseren sechs Standorten im Land sind wir von den erhöhten Zöllen nicht betroffen“, so Klauser.

Ein Unsicherhe­itsfaktor sei der Brexit, weil das Chaos nicht abzuschätz­en sei. „Einen eventuell negativen 'Impact' würden wir in anderen Ländern ausgleiche­n. Aus Großbritan­nien kommen keine signifikan­ten Kernkompon­enten“, sagt Klauser. Das Land trage bei Palfinger lediglich 3 Prozent zum Umsatz bei.

Für das zweite Halbjahr geht Klauser von einem ähnlichen Geschäftsv­erlauf wie in den ersten sechs Monaten aus – auch wenn in einigen Märkten wie in Deutschlan­d konjunktur­bedingt die nachfrage im Logistikbe­reich langsam zurückgehe.

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Andreas Klauser (54) ist seit Juni des Vorjahres Vorstandsc­hef bei Palfinger
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Palfinger verfügt mit 18 Geschäftsf­eldern über 35 Produktion­sstandorte in 18 Ländern weltweit

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