Kurier

Die Welt ist eine Filzkugel

Kitzbühel. Nightsessi­on mit Lichtgesta­lt Dominic Thiem

- VON CHRISTOPH GEILER

Sollte Dominic Thiem irgendwann einmal keine Lust haben, ein Radiointer­view zu führen, er könnte ruhigen Gewissens seinen jüngeren Bruder schicken. Moritz Thiem hört sich an wie er, so lange man den 19-Jährigen nicht sieht, könnte man ihn gut und gerne mit der Nummer vier der Welt verwechsel­n.

Auch was das Publikumsi­nteresse betrifft, wandelt Thiem junior schon auf den Spuren des berühmten Bruders. Als Moritz am Dienstag in Kitzbühel nun sein offizielle­s Debüt auf der ATP Tour geben durfte, drängten sich die Tennisfans rund um den Court Küchenmeis­ter. Trotz der Zweisatz-Niederlage im Doppelbewe­rb an der Seite von Nicolás Massú schwärmte der 19-Jährige von einer „unglaublic­hen Erfahrung. Es ist was anderes, in so einem Stadion zu spielen.“

Thiem-Mania

Der Ladies Day gab gestern schon einmal einen kleinen Vorgeschma­ck, was am Mittwoch bei den Generali Open los sein wird. Dann, wenn der große Publikumsl­iebling und Star des Turniers seinen ersten großen Auftritt hat. Die Nightsessi­on mit Dominic Thiem (19.30 Uhr, live Servus TV) bringt die Veranstalt­er an die Grenzen. „Wir suchen, wo wir noch Leute unterbring­en können“, sagt Turnierdir­ektor Alexander Antonitsch.

Der Kärntner hat eine regelrecht­e Thiem-Mania ausgemacht, die dem Tennishype zu Zeiten der „drei Musketiere“Thomas Muster, Horst Skoff und Alexander Antonitsch um nichts nachsteht. „Alle, die im Tennis zu tun haben, profitiere­n von Dominic. Er ist der Auslöser und der Grund, warum die Leute wieder übers Tennis reden.“

Von der Begeisteru­ng um den zweifachen Paris-Finalisten profitiere­n auch die Kollegen und Landsleute. Augenschei­nlich wurde das im vergangene­n Jahr, als sich im Finale der Slowake Martin Klizan und der Usbeke Denis Istomin gegenüber gestanden waren. „Für einen Turnierdir­ektor ist das nicht unbedingt das Wunschfina­le“, sagt Alexander Antonitsch, „aber die Leute sind so mitgegange­n, dass ich Gänsehaut gekriegt hab’.“

Österreich­er-Duell

Eine prickelnde Atmosphäre wird es auch heute Abend geben, wenn Dominic Thiem es zum Auftakt mit Sebastian Ofner zu tun bekommt, der sich gegen Lucas Miedler mit 7:6, 7:6 durchsetzt­e. „Es ist etwas ganz Besonderes gegen Dominic in Österreich spielen zu dürfen“, sagt Ofner. Noch spezieller wird die Partie für Papa Wolfgang Thiem, er ist zugleich auch der Coach von Sebastian Ofner.

Mit Dennis Novak ist im Achtelfina­le heute ein weiterer Österreich­er im Einsatz. Der 25-Jährige bekommt es mit dem Sandplatzs­pezialiste­n Pablo Cuevas (URU) zu tun. „ Spielerisc­h bin ich sehr zufrieden mit den letzten Wochen, aber natürlich ist Luft nach oben.“

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Österreich­er-Tage: Sebastian Ofner schlug Lucas Miedler und fordert heute Top-Star Dominic Thiem

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