Die Welt ist eine Filzkugel
Kitzbühel. Nightsession mit Lichtgestalt Dominic Thiem
Sollte Dominic Thiem irgendwann einmal keine Lust haben, ein Radiointerview zu führen, er könnte ruhigen Gewissens seinen jüngeren Bruder schicken. Moritz Thiem hört sich an wie er, so lange man den 19-Jährigen nicht sieht, könnte man ihn gut und gerne mit der Nummer vier der Welt verwechseln.
Auch was das Publikumsinteresse betrifft, wandelt Thiem junior schon auf den Spuren des berühmten Bruders. Als Moritz am Dienstag in Kitzbühel nun sein offizielles Debüt auf der ATP Tour geben durfte, drängten sich die Tennisfans rund um den Court Küchenmeister. Trotz der Zweisatz-Niederlage im Doppelbewerb an der Seite von Nicolás Massú schwärmte der 19-Jährige von einer „unglaublichen Erfahrung. Es ist was anderes, in so einem Stadion zu spielen.“
Thiem-Mania
Der Ladies Day gab gestern schon einmal einen kleinen Vorgeschmack, was am Mittwoch bei den Generali Open los sein wird. Dann, wenn der große Publikumsliebling und Star des Turniers seinen ersten großen Auftritt hat. Die Nightsession mit Dominic Thiem (19.30 Uhr, live Servus TV) bringt die Veranstalter an die Grenzen. „Wir suchen, wo wir noch Leute unterbringen können“, sagt Turnierdirektor Alexander Antonitsch.
Der Kärntner hat eine regelrechte Thiem-Mania ausgemacht, die dem Tennishype zu Zeiten der „drei Musketiere“Thomas Muster, Horst Skoff und Alexander Antonitsch um nichts nachsteht. „Alle, die im Tennis zu tun haben, profitieren von Dominic. Er ist der Auslöser und der Grund, warum die Leute wieder übers Tennis reden.“
Von der Begeisterung um den zweifachen Paris-Finalisten profitieren auch die Kollegen und Landsleute. Augenscheinlich wurde das im vergangenen Jahr, als sich im Finale der Slowake Martin Klizan und der Usbeke Denis Istomin gegenüber gestanden waren. „Für einen Turnierdirektor ist das nicht unbedingt das Wunschfinale“, sagt Alexander Antonitsch, „aber die Leute sind so mitgegangen, dass ich Gänsehaut gekriegt hab’.“
Österreicher-Duell
Eine prickelnde Atmosphäre wird es auch heute Abend geben, wenn Dominic Thiem es zum Auftakt mit Sebastian Ofner zu tun bekommt, der sich gegen Lucas Miedler mit 7:6, 7:6 durchsetzte. „Es ist etwas ganz Besonderes gegen Dominic in Österreich spielen zu dürfen“, sagt Ofner. Noch spezieller wird die Partie für Papa Wolfgang Thiem, er ist zugleich auch der Coach von Sebastian Ofner.
Mit Dennis Novak ist im Achtelfinale heute ein weiterer Österreicher im Einsatz. Der 25-Jährige bekommt es mit dem Sandplatzspezialisten Pablo Cuevas (URU) zu tun. „ Spielerisch bin ich sehr zufrieden mit den letzten Wochen, aber natürlich ist Luft nach oben.“