Bewährungsproben für viele Bundespolitiker in den Ländern
Blümel gegen Rendi-Wagner inWien – die spannendsten Paarungen
Nicht nur auf Bundesebene, sondern vor allem in den Ländern läuft der Wahlkampf voll an – und das mit gutem Grund: Bei der Verteilung der 183 Mandate im Nationalrat wiegen die Landeslisten schwerer als die prominent besetzten Bundeslisten der Parteien. Heute, Freitag, müssen die Kandidaten der Landeslisten feststehen, die sich um die rund 6,4 MillionenWähler bemühen.
Die Duelle versprechen Spannung: In Wien etwa tritt Ex-ÖVP-Minister Gernot Blümel gegen SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner an. In Niederösterreich stehen einander die beiden ExInnenminister Herbert Kickl (FPÖ) und Wolfgang Sobotka (ÖVP) gegenüber.
Wien. Wer im Bund gewinnen will, der muss in Wien gut abschneiden. Eine Polit-Weisheit, mit der vor allem die ÖVP oft zu kämpfen hatte. Sie hat sich daher in Wien ein klares Ziel gesetzt: den zweiten Platz hinter der SPÖ. Richten soll es Gernot Blümel. Ex-Minister, Vertrauter von Sebastian Kurz, geübter Kämpfer gegen Rot-Grün.
SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner, die selbst dieWiener Liste anführt, hat also starke Konkurrenz. Ob sie sich auf Wien konzentriert, ist fraglich. Sie muss durch Österreich touren. Kein Nachteil, sagen Insider: Gerade in den Außenbezirken ist ihre Zugkraft gering. Bürgermeister Michael Ludwig wird Schützenhilfe leisten – und ist auch der stärkere Gegner für Blümel. (Bei der Wien-Wahl treffen sie 2020 erneut aufeinander). Konkurrenz von Links sind die Grünen mit Lukas Hammer. Er und die FPÖ (mit Dagmar Belakowitsch und Philippa Strache) gefährden das ÖVP-Ziel. Der zweite Platz ist ambitioniert: 2017 gelang es knapp – mit
0,25 Prozentpunkten Vorsprung auf
Blau. Bei Nationalratswahlen klappte es zuvor 2006.