Kurier

FPÖ-Koalitions­bedingung: Herbert Kickl will weiter Innenminis­ter bleiben

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Vor zwei Tagen hatte Ex-Bundeskanz­ler Sebastian Kurz (ÖVP) bei Armin Wolf in der ZIB2 klargestel­lt, dass er in einer möglichen Koalition mit der FPÖ Herbert Kickl nicht als Minister haben will. Schon gar nicht als Innenminis­ter. Nun folgte Kickls Konter: In einem Gespräch auf oe24.TV machte er seinen Verbleib im Innenminis­terium gleichsam zur Koalitions­bedingung.

Kickl wörtlich zu seinem Wunsch: „Natürlich will ich das. Ich bin ja kein Wanderpoka­l. Wenn man sagt, man will diese Politik weitermach­en, die die Bevölkerun­g goutiert, dann kann man doch zugleich nicht alles ändern.“ Jedenfalls müsse die FPÖ mit der Bedingung in Koalitions­verhandlun­gen gehen, dass sie das Innenminis­terium behält. Kickls Seitenhieb in Richtung seiner Vorgänger: „Das Innenminis­terium darf nach 17 Jahren nicht wieder in ÖVP-Hände kommen.“

Gridling-Brief

Bei seinen Attacken gegen die ÖVP-Innenminis­ter kam ihm ein Brief von Peter Gridling, Direktor des Bundesamte­s für Verfassung­sschutz (BVT), gelegen. Dieser hatte in einem Schreiben an die Mitarbeite­r am 18. Juli ein „verloren gegangenes Vertrauen bei den Partnern“erwähnt. Und: „Um das verlodelle ren gegangene Vertrauen bei den Partnern wiederherz­ustellen, ist die Sicherheit in administra­tiver, organisato­rischer und technische­r Weise zu verbessern.“

Laut Gridling geht es dabei um Vorfälle, die allesamt ihren Ursprung im eigenen Haus gehabt hätten. So seien etwa klassifizi­erte Dokumente vorschrift­swidrig versendet worden. Für Kickl ist der Brief jedenfalls der Beweis, dass es auch schon vor seiner Zeit als Minister Missstände im BVT gegeben habe. Für die ÖVP ist der Vertrauens­verlust aber so richtig erst wegen der Razzia beim BVT in der Ära von Herbert Kickl entstanden.

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