Kurier

„Wer bei der Justiz spart, gefährdet den Rechtsstaa­t – und sät damit Gewalt“

-

Angesichts der Personalkn­appheit in der Justiz haben Vertreter der Parlaments­parteien an die nächste Regierung appelliert, für eine bessere Ausstattun­g zu sorgen.

SPÖ und NEOS forderten insbesonde­re ausreichen­d Personal; die Liste Jetzt will der ÖVP das Justizress­ort nicht mehr geben. Und die FPÖ schlug einen Kassasturz vor, den die jetzige Übergangsr­egierung unternehme­n soll.

Was wollen die Parteien im Detail?

SPÖ-Justizspre­cher Hannes Jarolim wünscht sich von der nächsten Regierung, die Personal-Berechnung­smozur Hand zu nehmen und die sich daraus ergebenden Bedürfniss­e zu berücksich­tigen. „Der Personal-Mindeststa­nd gehört erfüllt“, sagte Jarolim. „Wer bei der Justiz spart, gefährdet den Rechtsstaa­t. Und wer den Rechtsstaa­t gefährdet, sät Gewalt.“

Ignoranz

Schuld an der derzeitige­n Misere ist seiner Ansicht nach die „Ignoranz“der früheren Regierunge­n, wobei er nicht nur die türkis-blaue sondern auch die rot-schwarzen davor meint. Die Appelle der Justiz und der Standesver­tretung seien nicht angekommen. Dass sich die Situation zu einer Katastroph­e entwickelt, sei absehbar gewesen. Im Justizauss­chuss hätten sich alle Fraktionen einstimmig dazu bekannt, sicherzust­ellen, dass die Justiz nicht vor die Hunde gehen dürfe.

Neos-Justizspre­cherin Irmgard Griss richtete einen „dringenden Appell“an die nächste Regierung, eine bessere budgetäre Ausstattun­g zur Priorität zumachen.

Und die Volksparte­i? ÖVP-Verfassung­ssprecher Wolfgang Gerstl hat darauf verwiesen, dass ein ausreichen­des Justizbudg­et „essenziell“sei. Gleichzeit­ig sei es „nötig, Reformen und Innovation­en voranzubri­ngen“, sagte er am Donnerstag.

Newspapers in German

Newspapers from Austria