Arbeitsmarkt-Hoch bald zu Ende
Juli-Statistik. 325.000 Menschen ohne Job, Anstieg ab Herbst erwartet
Ein gut laufender Sommertourismus, Hochsaison am Bau und eine starke Konsumlaune wirkten sich im Juli erneut positiv auf die Arbeitslosenstatistik aus. Zu Monatsende waren inklusive Schulungen 325.000 Arbeitslose vorgemerkt, um 6,5 Prozent weniger als vor einem Jahr. Besonders in den Tourismusländern Tirol und Salzburg sank die Arbeitslosigkeit deutlich, in Vorarlberg und der Steiermark stagnierte sie.
Die nachlassende Industrie-Konjunktur hinterlässt jedoch erste Wolken am Horizont. Die Arbeitslosigkeit sank hier mit 2,4 Prozent unterdurchschnittlich, die Zahl der offenen Stellen war erstmals seit Jahren leicht rückläufig. AMS-Vorstand Kopf rechnet daher schon im Herbst mit einer steigenden Industriearbeitslosigkeit. Insgesamt dürfte es deshalb bis Jahresende zumindest in einigen Bundesländern Monate mit wieder mehr Arbeitslosen geben, wenn auch nicht dramatisch mehr. Ähnlich sieht Kopf auch die Entwicklung für das kommende Jahr, wo Wirtschaftsforscher mit einem Wachstum von 1,5 Prozent rechnen.
Wie dynamisch der österreichische Arbeitsmarkt ist, zeigt eine Sonderauswertung des AMS. So waren im Vorjahr fast 920.000 Menschen zumindest einen Tag arbeitslos gemeldet. Die meisten davon waren Jobwechsler. Das durchschnittliche Beschäftigungsverhältnis wird immer kürzer und lag im Vorjahr bereits bei unter zwei Jahren.