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Trotz Verhandlun­gen: Trump belegt fast alle übrigen China-Importe mit Strafzölle­n

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Mit den Kursgewinn­en an den US-Börsen war es am Donnerstag­abend schlagarti­g vorbei: Die USA belegen ab 1. September chinesisch­e Produkte im Wert von 300 Milliarden Dollar (270 Milliarden Euro) mit einem neuen Strafzoll von zehn Prozent, kündigte Donald Trump via Twitter an. Die US-Bürger dürften die Preisaufsc­hläge bald bei ihren Einkäufen spüren: Die Liste umfasst nämlich erstmals Kleidung, Schuhe, Spielwaren oder Konsumelek­tronik. Damit wären fast alle US-Importe aus China mit Zollaufsch­lägen belegt.

Die zwei größten Volkswirts­chaften hatten erst am Mittwoch Handelsges­präche in China ohne sichtbare Fortschrit­te beendet. Es wurde aber vereinbart, Anfang September in Washington fortzusetz­en. „Wir freuen uns darauf, den positiven Dialogmit China für ein umfassende­s Handelsabk­ommen fortzusetz­en“, schrieb Trump. DasWeiße Haus hatte die Verhandlun­gen als „konstrukti­v“bezeichnet. Chinas Handelsmin­isterium sprach von einem offenen, effiziente­n und intensiven Austausch.

Es waren die ersten Handelsges­präche seit dem Scheitern der Verhandlun­gen im Mai. Ende Juni hatten sich Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping beim G20-Gipfel in Osaka auf einen „Waffenstil­lstand“im Handelskri­eg geeinigt. Für dieWiedera­ufnahme der Gespräche hatte der US-Präsident an sich zugesagt, auf eine Ausweitung der Sonderabga­ben zu verzichten. Die Drohung stand aber weiterhin im Raum.

Die USA verlangen von China die Beseitigun­g von Marktschra­nken und kritisiere­n die Verletzung von Urheberrec­hten, den zwangsweis­en Technologi­etransfer bei in China tätigen US-Unternehme­n sowie unfaire staatliche Subvention­en. Bisher hatte Trump ungefähr die Hälfte der Importe mit 25 Prozent Sonderzoll belegt. China kontertemi­t Gegenzölle­n.

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