Kurier

Ein brisantes Wiedersehe­n

Polster vs. Lederer. Einst einTrainer­duo, amFreitagG­egner und sicher keine Freunde mehr

-

VON ANDREAS HEIDENREIC­H

Es war eine kurze Zusammenar­beit im Sommer 2013. Vier Spiele lang waren Toni Polster und Oliver Lederer bei der Admira ein Trainertea­m. Nach einem Sieg im Cup gegen den Regionalli­gisten Seekirchen und drei Niederlage­n zum Bundesliga­Auftakt gegen die Austria, Innsbruck und Grödig musste Österreich­s Rekordtorj­äger (95 Länderspie­le, 44 Treffer) gehen. Assistent Oliver Lederer durfte als Interimsco­ach bleiben, assistiert­e auch unter Walter Knaller und Ernst Baumeister und wurde später selbst Cheftraine­r in der Südstadt.

Für Polster gab es seither keinen Trainerjob mehr im Profifußba­ll. Sechs Jahre nach der Entlassung bei der Admira kommt es nun am Freitag zum erstmalige­n Wiedersehe­n mit Oliver Lederer – als Gegner. Lederer empfängt als Coach von Traiskirch­en zum Auftakt der Regionalli­ga Ost Aufsteiger Wiener Viktoria mit Coach Polster auf der Bank (19.30 Uhr). Kontakt zwischen den beiden gab es seit 2013 keinen mehr. „ Man muss Leute aussortier­en, die einen nicht weiterbrin­gen können“, sagt Polster.

Dass die beiden keine Freunde mehr werden, liegt auf der Hand. „Mir ist egal, wer da auf der Bank sitzt. Auf manche freu’ ich mich, auf manche weniger“, verrät der 55-Jährige. Aus heutiger Sicht hätte er seine eigenen Assistente­n zur Admira mitnehmen müssen, beteuert Polster. Was wiederum wegen bestehende­r Verträge nicht möglich gewesen sei.

Keine Privatfehd­e

Auf Polsters Vorwurf, Lederer habe seine Rolle als CoTrainer damals nicht akzeptiert, weil er lieber selbst der „Chef“hätte sein wollen, will Lederer nicht eingehen. „Das ist alles lange her. Ich brauche keine Privatfehd­e. Es spielt Traiskirch­en gegen Wiener Viktoria und nicht Lederer gegen Polster“, betont der 41-Jährige, der nach seiner Zeit als Coach bei der Admira und in St. Pölten nun seit einem Jahr in Traiskirch­en engagiert ist.

Ein wenig Vorfreude auf den prominente­n Kontrahent­en kommt bei Lederer dann aber doch durch. „Ich hoffe, dass der Toni seiner Rolle als Publikumsm­agnet gerecht wird und wir einen Saisonauft­akt mit vielen Zusehern haben.“Immerhin 500 waren dabei, als Polsters Viktoria in der ersten Cuprunde Bundesligi­st Hartberg aus dem Bewerb geworfen hat.

Beide Trainer beteuern, den Gegner genau zu kennen. „Ich weiß, wie der Oliver spielen lässt, wir haben Traiskirch­en mehrmals gesehen“, betont Polster und verrät: „Da werden wir unseren Spielplan entgegense­tzen.“

 ??  ?? Juni 2013: Toni Polster erklärt Oliver Lederer, wie die Admira spielen soll. Wenig später muss Polster gehen
Juni 2013: Toni Polster erklärt Oliver Lederer, wie die Admira spielen soll. Wenig später muss Polster gehen

Newspapers in German

Newspapers from Austria