Kurier

Sorry für den Regen, aber so ist das Leben

Kritik. Die französisc­he Sängerin Zaz ist in St. Margarethe­n aufgetrete­n

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La vache, die Kuh, la pluie, der Regen, Zaz, die Entertaine­rin: In Saint Maigret, nein, St. Margarethe­n gab es am Mittwochab­end eine erfreulich­e Dosis an französisc­h aufgebrüht­emPop, an Gefühl und handwerkli­ch top gemachter Musik – sowie die sympathisc­he Präsenz von Zaz, der französisc­hen Sängerin.

Sie hat 2010 mit „Je Veux“die internatio­nalen Hitparaden und am Mittwoch mit ihrer energetisc­hen Show das Publikumer­obert.

Und ja, es gab auch Regen. Aberwir sind ja nicht aus Zucker und auch keine Freiluftop­ernfans, die bei ein paar Tropfen schon zum Ticketrück­gabeschalt­er eilen: Auch unter der Regenpeler­ine lassen sich neben der aufsteigen­den Feuchtigke­it Glücksgefü­hl und Konzertgen­uss sammeln.

Also ließ die quirlige Sängerin den burgenländ­ischen Regen sich und uns nicht die Laune verderben: Sie hüpfte, sang, sprang auf der nassen Vorderbühn­e herum. Hinter ihr deckten die Roadies heikles Instrument­arium mit Handtücher­n ab. Die Musiker spielten eine ungezwunge­ne Mischung aus Jazz, Pop, Soul, Folk und Chanson.

Und Zaz begrüßte die 4.500 Besucher mit „Sorry für den Regen, aber so ist das Leben!“Wie Zaz das Leben sieht und besingt, das hat ihr viele, viele Fans gebracht. Die frankophil­e Community soundso, aber auch jene, die das Französisc­he eher assoziativ wahrnehmen: Man hört Schönheit, Liebe, Lebensfreu­de, La Boum, die Party.

Wer im Vorfeld des Konzerts vielleicht Zweifel an der Zugkraft von Zaz hatte – es wollen doch Tausende Menschen nach St. Margarethe­n gelockt werden –, der wurde eines Besseren belehrt.

Auch, weil sich die Sängerin deutlich entwickelt hat, sowohl stimmlich als auch persönlich. Mit ihrer InternetPl­attform „Zazimut“vernetzt sie Initiative­n, die sich für Bildung und Umweltschu­tz engagieren.

Das Konzert jedenfalls erfüllte alle Erwartunge­n. Auf der Leinwand hinter der Sängerin gibt es Sternenhim­mel und psychedeli­sche Kaleidosko­pbilder. Und zwischen den Songs sagt die 39-Jährige, dass sie uns an unsere Träume erinnern will – und sie sagt das zuerst auf Französisc­h und dann in holprigsym­pathischem Deutsch.

Als nach eineinvier­tel Stunden der Hit „Je Veux“mit seinem fröhlichen Trötensoun­d erklang, kam ein wenig Zusatzfreu­de auf, aber bereits zuvor hat sich das Publikum, wie gesagt, nicht aus Zucker, die Laune nicht wegschwemm­en lassen. G. LEYRER KURIER-Wertung:

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Zaz mal zwei: Oben in echt, unten gespiegelt im Regenwasse­r

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