Taxi! Schnell und zum Nulltarif
Rapids neuer Neuner. St. Pöltens Eigentor ebnete denTransfer vonTaxiarchis Fountas
Taxiarchis „Taxi“Fountas war ein Wunschspieler von Didi Kühbauer. Heute kehren die beiden nach St. Pölten zurück. Dorthin, wo sie sich mit ihren Leistungen für Rapid empfohlen haben. Der eine auf dem Feld, der andere auf der Betreuerbank.
Fountas ist im 3-1-4-2System gegen den SKN (17 Uhr) als Dauerläufer in der Spitze zu erwarten. Beim Ex-Klub spielte der 23-Jährige noch im offensiven Mittelfeld seine besten Partien. Wo sieht sich Fountas selbst am besten? „Im Zentrum. Entweder als Stürmer, als Nummer 10 oder als Achter, wie es sie in unserem neuen System gibt.“Und zur Not auch „am Flügel, wenn es sehr offensiv ausgelegt ist“.
Dass Fountas bei Rapid ist, und das ablösefrei, ermöglichte ein Eigentor von St. Pölten: Bei seinem Abschied als SKN-Trainer Ende September hatte Kühbauer den Griechen als den Spieler mit dem größten Potenzial bezeichnet. Im Jänner fragten die Hütteldorfer an, ob sie Fountas kaufen könnten. 700.000 Euro lautete die Forderung – zu viel für Rapid.
Trotzdem ließen die St. Pöltner die Option zur Vertragsverlängerung verstreichen. „Taxi war schwer verletzt und wäre zu einem der Topverdiener aufgestiegen. Wir haben auch Riegler und Pak nach starken Leistungen verlängert, das kostet. Es ist eben nicht alles möglich“, sagt SKN-Manager Andreas Blumauer.
Schnell kombiniert
Dass Fountas nach einer Schulter-Operation im April weniger gute Konditionen als in der festgeschriebenen Option für eine Vertragsverlängerung geboten wurden, war das falsche Blatt im Poker. Fountas meldete sich bei ExTrainer Kühbauer. Dieser setzte innerhalb von Tagen die Verpflichtung zum Nulltarif bei Rapid durch.
Das grüne Licht kam nach einer Untersuchung der Rapid-Ärzte. Während der SKN beim Transfer ankündigte, der Schlüsselspieler dürfte bis in den Spätherbst ausfallen, meinten die Mediziner in Grün, es werde sich bis zum Saisonstart ausgehen. „Drei Monate nach meiner OP 90 Minuten zu spielen, ist echt top“, meint die neue Nummer 9. „Er sei zu 100 Prozent fit und glücklich bei Rapid. „Das rasche Comeback nehmen wir zur Kenntnis, und ich freue mich für Taxi“, sagt Blumauer.
An der Verbindung Kühbauer–Fountas hat auch ein enger Freund des Trainers mitgewirkt: Adi Hütter. Frankfurts Erfolgstrainer empfahl Kühbauer im Sommer 2018 den dreifachen Im Blickpunkt: Fountas ist gegen seinen Ex-Klub St. Pölten als Dauerläufer in der Spitze zu erwarten Teamspieler, der nach einer Saison bei Großaspach (3. deutsche Liga) für einige Wochen sogar arbeitsloswar.
Als Red-Bull-Leihgabe hatte Fountas 2014 Hütter als Coach bei Grödig: „Adi hat versucht, mir zu helfen. Auf dem Platz und in der Kabine. Ich habe nicht alles verstanden, was er gesagt hat, aber gespürt, dass Adi ein guter Mensch und Trainer ist.“
Bei Salzburg blieb der Durchbruch aus. Es ist zu hören, dass Fountas seither auch im familiären Umfeld einiges verändert hat. Er sagt: „Beim Angebot von Salzburg war ich 17, ich war ein kleiner Junge. Es hat auch im Kopf noch nicht gepasst. Jetzt bin ich ein gereifter Fußballer.“
Auffälligkeiten
Auffällig sind bei Fountas sein Tempo (er ist einer der Schnellsten im Kader), seine Tattoos („Ich glaube, ich habe die meisten bei Rapid“) und sein Glaube: „Ich bin griechisch-orthodox und sehr gläubig. Ich mache vor und nach dem Training drei Kreuzzeichen.“Der Westgrieche, der sich beim Donauzentrum eine Wohnung genommen hat, erklärt: „Bereits vor meiner Verletzung habe ich mich bekreuzigt. Jetzt mache ich das noch bewusster. Als ich nach der Verletzung zum ersten Mal an die Grenzen gegangen bin und alles gepasst hat, habe ichmich beschützt gefühlt.“
Stoßgebete vor dem Wiedersehen seien nicht nötig: „St. Pölten und die Spieler haben mir in einer schwierigen Situation geholfen. Das war gut für mich.“Und Fountas kommt sogar ein Wort Wienerisch aus: „Es heißt Kopf hoch, gemma und gewinnen! Nur ein Sieg zählt.“ Die Frage: Wen stellt Marsch gegen Mattersburg auf?
„Ich glaube, der Trainer hat schlaflose Nächte“, meint Patrick Farkas. Die Qual der Wahl hat Jesse Marsch angesichts des qualitativ und quantitativ großen Salzburger Kaders jedenfalls. „Das ist eine unglaubliche, prima Situation“, sagt der neue Trainer, der aber auch zugibt: „Es ist nicht einfach, zu entscheiden, welche die beste Aufstellung ist.“
Vor seinem ersten Bundesliga-Heimspiel am Sonntag gegen Mattersburg (17 Uhr/live Sky) fordert der Amerikaner: „Wir brauchen Einstellung, Stimmung und Mentalität vom ganzen Kader. Dann haben wir große Chancen – in der Liga und der Champions League.“Marsch braucht also Spieler wie Patrick Farkas: „Er ist ein super Typ, immer ,all in‘ und ein Vorbild für das ganze Team.“
Der Burgenländer weiß, was von einem Spieler in Salzburg erwartet wird. „Jeder muss täglich an seine Grenzen gehen, denn sonst spielt ein anderer.“Er müsse nur Vollgas geben, der Trainer habe es dann schwer, ihn nicht aufzustellen.
Kristensen, Ashimeru, Mensah, Okugawa, Hwang, Mwepu, Diarra, Camara, Pongracic und Van der Werff standen gegen Rapid nicht in der Startelf. Prevljak und Vallci sind verletzt. Koita und Diadié Samassékou sind nach dem Afrika-Cup erst ein paar Tage im Training. „Wir überlegen, was für sie die beste Situation ist“, sagt Marsch. Beide würden sukzessiver fitter. „Aber ganz sind sie das noch nicht.“Die Not, sie gegen Mattersburg einzusetzen, hat der Coach aber eh nicht.