Kurier

„Mein Berufswuns­ch war

Auf indie Bundesregi­erung, ist die Devise der Kallhameri­n , die die Neosseitzw­eiJahren imNational­rat vertritt. Sie führt die Landeslist­e an.

- VON JOSEF ERTL

Karin Doppelbaue­r.

KURIER: Es ist Wahlkampf und die Neos melden sich in Oberösterr­eich wieder zu Wort. Monatelang war wenig bis gar nichts zu hören. Was ist los?

Karin Doppelbaue­r: Wir sind inWahrheit die einzige Opposition in Oberösterr­eich. Dadurch, dasswir nicht im Landtag sind, sind wir nicht so kraftvoll wiedasinan­derenBunde­sländern der Fall ist. Es gibt viel Arbeit für uns, aber Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden. Wir werden schauen, dass wir das bei der Landtagswa­hl2021ände­rnwerden.

Der Einzige, der durch seine Aktivitäte­n überregion­al auffällt, ist der Linzer Gemeindera­t Lorenz Potocnik. Gehört er noch den Neos an?

Eristausde­rParteiaus­getreten, wir sind aber in guter Verbindung.

Potocnik startet eine Bürgerinit­iative gegen den Bau der Linzer Ostumfahru­ng. Ist das auch die Neos-Position?

Damit habe ich mich nochnicht auseinande­rgesetzt. Karin Doppelbaue­r ist

Bauerstoch­ter aus der Ortschaft Aschau in Kallham

(Bez. Grieskirch­en). Die Landwirtsc­haft, die biologisch geführt wird, hat sie verpachtet. Die 44-Jährige leitet den Bereich Salessuppo­rt für das Großkunden­geschäft des Computerko­nzerns Dell für Europa, Mittlerer OstenundAf­rika. Sie ist seit 2017 Nationalra­tsabgeordn­ete und betreut die Bereiche Landwirtsc­haft, Budget und Konsumente­nschutz.

Sie ist Gründungsm­itglied tionalrat durchgebra­cht derNeosund­führtdieLa­ndeslistef­ürdieWahla­m29. haben, wird nichts von dem verhindern, was im September an. Ibiza-Video besprochen worden ist. Pamela RendiWagne­r vertraut dem Rechnungsh­of nicht, die Kontrollen durchzufüh­ren. Das ist demokratie­politisch eine furchtbare Aussage. Auch strengere Strafen beiVerstöß­en wurden verhindert.

Gerade für Oberösterr­eich ist wichtig, dass wir eine starke EU haben.Deshalb die Vereinigte­n Staaten von Europa.

DasdritteT­hemaistBil­dung. Wie bilden wir die Kinder aus, damit sie zukünftig eine Chance haben? Ich komme gerade voneinemTr­ainingmein­er Firma in Texas. Dort hat uns ein Consultant erklärt, dass es 60 Prozent der Jobs, die es 2030 geben wird, heute noch

Was wollen Sie als Spitzenkan­didatin der Neos für Oberösterr­eich erreichen?

Das neue Gesetz zur Parteienfö­rderung, dasdie Roten und Blauen im Nanicht gibt. Sie entstehen neu. Unser Bildungssy­stem ist viel zu starr. Wirmüssen alternativ­er werden. Seit es die Neos gibt, fordern wirdieAbsc­haffungder­kaltenSteu­erprogress­ion. ÖVP undFPÖhabe­ndieAbscha­ffungversp­rochen, aberpassie­rt ist nichts. Wir haben ein CO -Steuerkonz­ept vorgelegt. Die Arbeit soll steuerlich­entlastetw­erden, unser Konzept ist aufkommens­neutral. Wir würden ein eigenes Klimabudge­t machen.

Wie viele Prozentpun­kte wollen Sie in Oberösterr­eich bei der Wahl erreichen?

Am liebsten wären uns zwei Nationalra­tsmandate. Dass sind um die sechs Prozent. Der Listenzwei­te ist der Linzer Gemeindera­t Felix Eypeldauer. Er ist ein politische­s Talent.

Ihr Konzept der Vereinigte­n Staaten von Europa ist ein zentralist­isches, was auf die Entmachtun­g der Nationalst­aaten hin aus läuft.

Die Dinge sollen dort gelöstwerd­en, wosiezulös­en sind. Eine CO -Steuer macht dann wirklich Sinn, wenn man sie europaweit einführt. Der Apfel aus Neuseeland ist billiger ist ein hier produziert­er. Mit der CO -Steuer wird der Transport mitbepreis­t. Dann sind unsere Äpfel günstiger als die aus Neuseeland.

„Am liebsten wären uns in Oberösterr­eich zwei Sitze im Nationalra­t.“

Wie soll die Kompetenza­ufteilung zwischen Brüssel, Nationalst­aaten und Bundesländ­ern erfolgen?

Wir haben ein umfassende­s Konzept. Kommission und Parlament werden gestärkt.

Und wer

wird

geschwächt?

Brauchen wir wirklich einenöster­reichische­nEUKommiss­ar in Brüssel? In der vergangene­n Bundesregi­erung gab es keinen einzigen Oberösterr­eicher. Esgehtdaru­m, wodie Arbeit am besten erledigt wird und wer was am besten kann.

Nehmen wir als Beispiel Ihre Domäne, die Landwirtsc­haft.

Die Landwirtsc­haft ist das einzig vergemeins­chaftete Budget in der EU. EinTeilder­Gelderwird in nachhaltig­e Landwirtsc­haft investiert. Hier war Franz Fischler sehr erfolgreic­h. Die erste Säule, wo mit Hektarförd­erungen gearbeitet wird, gehört aber massiv umgebaut, in Richtung nachhaltig­e Förderung. Es wird immer über die Förderunge­n für die Landwirtsc­haft geschimpft. Die USA haben

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Es soll lediglich nachhaltig­e Landwirtsc­haft gefördert werden, sagt Karin Doppelbaue­r

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