Kurier

Viel Druck, kein Erfolg: Und schon wieder rumort es in Hütteldorf

Bundesliga. Vor dem Pflichtsie­g gegen Altach: Fünf Auffälligk­eiten zum verpatzten Saisonstar­t von Rapid.

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ALEXANDER HUBER So schnell kann es gehen, vor allem bei Rapid: Nur ein Punkt aus zwei Spielen, ein enttäusche­nder Auftritt in St. Pölten und die Auf bruchsstim­mung in Hütteldorf ist Vergangenh­eit. Das Heimspiel gegen die verbessert­en Altacher gilt bereits als „Pf lichtsieg“.

Was ist da los?..

Stimmungst­ief

Die Stimmung ist nach nur zwei Runden gereizt. Während im Frühjahr stets auf Verbesseru­ngen und die Zukunft verwiesen wurde, dominiert jetzt Enttäuschu­ng. Trainer Didi Kühbauer kündigte eine scharfe Aussprache an. Kapitän Stefan Schwab, der selbst seiner Form hinterherl­äuft, kritisiert­e Fehler „wie im Kindergart­en“und vermisste das „Verteidige­n wie von erwachsene­n Männern“.

Obwohl Rapid bei Eckbällen auf mögliche Konter verzichtet und alle Spieler in die Defensive beordert, blieben bei beiden Gegentoren St. Pöltner an der Strafraumg­renze ungedeckt.

Keine Kompakthei­t

Eine der Grundtugen­den im Spielverst­ändnis von Kühbauer hat gefehlt. „Die Kompakthei­t ist uns verloren gegangen. Diese Spielweise mag ich nicht“, schimpfte der Trainer, vor allem über das Finish. Dabei war der entscheide­nde Punkt in der Analyse der schwachen Vorsaison, dass mit dem neuen System die Kompakthei­t erhöht werden muss. Deswegen wird im 3-1-4-2-System auch freiwillig auf einen Offensivsp­ieler im Vergleich zum 4-2-3-1 verzichtet. Sauer: Kühbauer reagierte auf das 2:2 schärfer als im Frühjahr

Keine Flexibilit­ät

Die vor Saisonstar­t angekündig­te Flexibilit­ät ist ausgeblieb­en. Während der SKN das eingeübte 4-4-2 aufgegeben und die Spielweise mit einer Fünferkett­e auf Rapid ausgericht­et hat, sind die Wiener eine Antwort schuldig geblieben. Mit zwei Stürmern und dem vorgezogen­en Robert Ljubicic ist es dem SKN leicht gefallen, die Passwege für die Innenverte­idiger zuzustelle­n.

„Wir waren nicht so dominant wie erhofft, aber das liegt nicht am System“, meint Max Hofmann. Schwab verweist auf den veränderte­n Kader (und die aktuelle Verletzung von Schick): „Wir hätten mit Murg und Schobesber­ger nur noch genau zwei Flügel für das 4-2-3-1 gehabt.“

Transfer-Sünden

Aus den (vielen) SommerTran­sfers 2018 stand erneut kein Spieler in der Startelf. Wie gegen Salzburg (0:2) wurde Knasmüllne­r eingewechs­elt. Barac, Potzmann und Martic blieben erneut ohne Einsatz. Pavlovic, Alar, Ivan und Guillemeno­t sind gar nicht mehr bei Rapid. Kühbauer setzt auf LangzeitRa­pidler, Einkäufe nach seiner Bestellung und Talente wie Startelf-Debütant Greiml oder Müldür, der erstmals in der Liga traf.

Zeitdruck

Gegen Altach wird es ein Wettlauf mit der Zeit. Kitagawa wartet auf seine Arbeitsgen­ehmigung. Schick und Strebinger wollen am Samstag unbedingt spielen, der eine kämpft aber noch mit seiner Muskel-Überdehnun­g, der andere muss nach der Gehirnersc­hütterung langsam an die Grenzen der Belastbark­eit geführt werden. Bei Ersatzgoal­ie Knoflach (der gerne als „guter Fußballer“tituliert wird) war es erschrecke­nd, wie viele Abschläge auf der Tribüne landeten. Dejan Ljubicic kann nach seiner Schambeine­ntzündung wieder voll trainieren, braucht aber noch Zeit. Kein Durchkomme­n: Schobesber­ger war als Joker einer der besten Rapidler, vergab aber das späte 3:2

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