Kurier

„Katastroph­ale Bedingunge­n“bei illegaler Teigtasche­nproduktio­n

Razzia. Die Finanzpoli­zei deckte eine zweite illegale Produktion von asiatische­n Teigtasche­n auf.

- VON KONSTANTIN AUER

Weitere 200 Säcke voll mit tiefgefror­enen asiatische­n Teigtasche­n wurden am Wochenende in einer Wohnung in Wien-Penzing gefunden. Das Marktamt und die Finanzpoli­zei bestätigen die Razzia in der zweiten illegalen Produktion nach einem Bericht der Gratiszeit­ung Heute.

Anrainer hatten beobachtet, wie immer wieder große Mengen Mehl, Gemüse und Fleisch in eine Wohnung gebracht worden waren. Sie erstattete­n Anzeige bei der Finanzpoli­zei. Diese brach die Wohnungstü­r auf, nachdem niemand öffnete. Bei der Kontrolle gemeinsam mit der Polizei fanden die Beamten zwei Frauen und einen Mann aus China vor. Keine der anwesenden Personen konnte sich ausweisen. Es besteht daher der Verdacht, dass sie keine legale Aufenthalt­sbewilligu­ng für Österreich besitzen.

200 Familienpa­ckungen Wie schon beim Fund am vergangene­n Montag in Favoriten standen auch in dieser Wohnung Tief kühltruhen, die mit den asiatische­n Teigtasche­n gefüllt waren. „Wir haben 200 Familienpa­ckungen beschlagna­hmt“, sagt Carina Niss vom Marktamt. Weder waren die Bewohner in Österreich gemeldet, noch konnten die Anwesenden erklären, was sie mit den Unmengen an Lebensmitt­el vorhätten. Zudem waren die Fenster verklebt, um neugierige Blicke abzuwenden, teilt die Finanzpoli­zei mit.

Die hygienisch­en Bedingunge­n seien laut Marktamt „katastroph­al“gewesen. In der etwa 50 Quadratmet­er großen Wohnung sollen noch weitere Personen gewohnt haben. Vier Schlafstel­len wurden neben der Produktion gefunden. Das Marktamt überprüft nun, ob die Teigtasche­n gesundheit­sschädlich sind. Das Gutachten ist bis dato noch ausständig.

Monatelang­er Betrieb Die Produktion lief offenbar bereits seit Monaten. In unregelmäß­igen Abständen wurden die Lebensmitt­el mit Bussen angeliefer­t, die Fertigprod­ukte wurden von den Frauen in Einkaufsta­schen zu den Abnehmern gebracht.

Seit dem letzten Fund in Favoriten kontrollie­rt das Marktamt in 535 Asia-Shops und Restaurant­s in Wien, ob sie illegale Teigtasche­n erworben haben. 45 Lebensmitt­elinspekto­ren sind im Einsatz. Abnehmern droht eine Strafe zwischen 300 und 400 Euro.

Gleichzeit­ig versucht die Finanzpoli­zei, die Hintermänn­er zu finden. Die Ermittlung­en seien aber schwierig, die Befragunge­n wegen der Sprachbarr­ieren komplizier­t, erklärt Franz Kurz, der Leiter der Finanzpoli­zei.

„Wir haben 200 Familienpa­ckungen beschlagna­hmt und untersuche­n diese nun.“Carina Niss

Sprecherin des Marktamts

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Die Finanzpoli­zei fand in einer Wohnung in Penzing mehrere Tiefkühltr­uhen mit Teigtasche­n

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