„15 süße Minuten“will Mariahilf aufmischen
Umbau. Eröffnung für September geplant
Bekanntlich boomen Bäckereien mit traditionellem Handwerk in der Wiener Innenstadt – in die Nachbarbezirke kam der Trend aber nur zögerlich an. Fast ein Jahr nach der Eröffnung von „Joseph Bistro“im 7. Bezirk folgt der 6. Bezirk: GastroUnternehmer Daniel Čolaković hat die Räumlichkeiten der ehemaligen „Blutaumüller“-Bäckerei (Gumpendorfer
straße 45) übernommen und baut bereits seit zwei Monaten um. „Blutaumüller“gehörte zu den bekanntesten Betrieben Wiens, bis das Unternehmen 2015 Insolvenz anmelden musste; im März dieses Jahres ist Nachfolger Martinaj Adem wiederum in den Konkurs geschlittert.
In der Branche ist Čolaković kein Unbekannter, er betreibt bereits eine eigene Backstube und verkauft das Gebäck in seinem Café „15 süße Minuten“
(Favoritenstraße 45). Unter seinen 20 Mitarbeitern beschäftigt er zwei Bäcker und zwei Konditoren. Im Interview mit dem KURIER kündigt der Gastronom an, eine niedrige sechsstellige Summe in die 533 m große Backstube, das Expedit und Verkaufslokal investieren zu wollen: „Das Ziel ist, dass wir Nahversorger sind: Neben regionalen Milchprodukten vom Bauern wollen wir das Gleiche anbieten wie schon im Stammlokal: Handsemmeln, Sauerteigbrot, Produkte mit Urkorn, unsere Faschingskrapfen, einen guten
Kaffee und viel Take-away.“Die Eröffnung ist für September geplant.
Sonntags offen
Der 39-Jährige hat sein Handwerk im LebensmittelEinzelhandel und bei Ströck gelernt und war dort für die Produktentwicklung zuständig. „Wir wollen auch Frühstückskombinationen wie das klassische Wiener oder ein orientalisches Frühstück anbieten, aber wir werden keine gekochten Speisen auf der Speisekarte haben.“
Den Teig für das Sauerteigbrot lässt das Team zwischen 48 und 72 Stunden gehen: Bis auf Germ beim Weißbrot kommen keine Backhilfsstoffe in den Teig. „Es ist in einer Bäckerei auch nicht notwendig. Außerdem hält ein Sauerteigbrot ohne Zusatzstoffe besonders lange.“