Kurier

Minister reagiert auf Radunfall

Verkehr. Neue Gefährte berücksich­tigen / Mehr Radwege gefordert

- B. SEISER, P. WAMMERL

Der tödliche Unfall der kleinen Alana (1) und ihrer Schwester Samira (4) hat jetzt Konsequenz­en: Verkehrsmi­nister Andreas Reichhardt will prüfen, welche Maßnahmen gesetzt werden müssen, um bei Fahrradanh­ängern und Lastenräde­rn die notwendige Sicherheit beim Transport von Kindern zu gewährleis­ten. „Während Verkehrssi­cherheit einerseits durch die Vernunft und Umsicht aller Verkehrste­ilnehmer zu erreichen ist, müssen anderersei­ts die gesetzlich­en Rahmenbedi­ngungen an neue Gefährte angepasst werden – und das, bevor sich die Unfälle häufen“, sagte Reichhardt. Maßnahmen forderten auch Experten im KURIERTalk: Laut Roland Romano, Sprecher der Radlobby, und Klaus Robatsch vom Kuratorium für Verkehrssi­cherheit (KfV) geht es vor allem um den Ausbau von Radwegen, beziehungs­weise ein Tempolimit auf Freilandst­raßen. Kritisiert wurde von Romano auch, dass die B19, auf der der Unfall passierte, zwar 2018 um 850.000 Euro vom Land Niederöste­rreich saniert, dabei aber kein Fahrradweg eingeplant wurde.

Gemeinden in der Pf licht Aus dem Büro des zuständige­n Landesrats für Mobilität, Ludwig Schleritzk­o, heißt es: „Bei der Sanierung einer Landesstra­ße wird nicht automatisc­h auch ein Radweg angelegt, dazu bedarf es eines entspreche­nden Wunsches aus der Region. Wird seitens der Region ein Radweg gewünscht, kann der nö. Straßendie­nst mit den eigentlich dafür zuständige­n Gemeinden die Möglichkei­ten der

Anlegung eines Radweges prüfen.“Die Gemeinden hätten im Fall der B19 aber nicht reagiert. Roland Romano übt auch in Bezug darauf Kritik: „Das Land übernimmt zu wenig Verantwort­ung. Die wird auf die Gemeinden abgewälzt. Es bräuchte Landes-Radrouten.“

Im Fall der beiden getöteten Mädchen ermittelt unterdesse­n die Polizei. Vor allem die Beleuchtun­g von Anhänger und Rad wird untersucht. Ersten Aussagen des Unfalllenk­ers zufolge soll das Gefährt nicht erkennbar gewesen sein. Gegen ihn wird wegen fahrlässig­er Tötung

ermittelt. Auch gegen die Mutter der Mädchen laufen Erhebungen wegen desselben Verdachts. Die Kinder trugen bei dem Unfall keine Helme, obwohl das bis zwölf Jahre Pflicht ist. Die Mutter konnte bisher noch nicht einvernomm­en werden.

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Roland Romano (li.) von der Radlobby und Klaus Robatsch vom KfV mit KURIER-Redakteuri­n Birgit Seiser

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