Kurier

„Keine militärisc­he Option“– Pakistan übt Vorsicht im Kaschmir-Konflikt

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Im neu entbrannte­n Konflikt um die Kaschmir-Region hat Pakistan die Sorge vor einer gewaltsame­n Eskalation des Konflikts mit Indien gedämpft. Islamabad erwäge „keine militärisc­he Option. Wir sehen uns lieber politische, diplomatis­che und juristisch­e Optionen im Umgang mit der aktuellen Situation an“, sagte Außenminis­ter Shah Mehmood Qureshi am Donnerstag. Er kündigte allerdings an, Indiens „moralisch falsche“Entscheidu­ng vor den UN-Sicherheit­srat zu bringen.

Zuvor hatte Indien sein Vorgehen im indischen Teil Kaschmirs als „innere Angelegenh­eit“bezeichnet und das Nachbarlan­d vor Einmischun­g gewarnt. Der indische Premier Narendra Modi verteidigt­e am Donnerstag­abend in einer Ansprache an die Nation die Aberkennun­g des Sonderstat­us von Kaschmir.

Seine Regierung habe den Sonderstat­us der Provinz Jammu und Kaschmir beendet, um sie „vom Terrorismu­s zu befreien“. Der neue Status würde der Bevölkerun­g des Himalaya-Gebietes wirtschaft­liche Entwicklun­g und Frieden bringen, sagte er in einer 40-minütigen Rede. Die Causa Kaschmir sei eine rein indische Angelegenh­eit, niemand solle sich einmischen.

Neuregelun­g

Die indische Regierung hatte am Montag per Dekret den Artikel 370 der Verfassung gestrichen, in dem der Sonderstat­us für den von Indien kontrollie­rten Teil Kaschmirs festgelegt ist. Mit der Neuregelun­g will Neu Delhi die mehrheitli­ch von Muslimen bewohnte Region stärker in das mehrheitli­ch hinduistis­che Indien integriere­n.

Die auch in Indien umstritten­e Aufhebung der Autonomier­echte befeuerte die Spannungen in der Region. Pakistan wies am Mittwoch den indischen Botschafte­r aus, verbot indische Filme und setzte den Handel mit Indien aus.

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