Kurier

Die Lebensmitt­elsicherhe­it ist in Gefahr

Weltklimar­at. Globale Temperatur um 0,87 Grad angestiege­n, auf Landfläche­n sogar um 1,53 Grad

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Der Klimawande­l gefährde die sichere Versorgung mit Lebensmitt­eln, warnt der Weltklimar­at IPCC in seinem jüngsten Bericht, der am Donnerstag in Genf veröffentl­icht wurde. In den kommenden Jahrzehnte­n werde die Zahl, Dauer und Intensität von Hitzewelle­n sowie Dürreperio­den zunehmen, schreiben die 107 beteiligte­n Forscher aus 53 Ländern.

Ganz besonders betroffen sei die Region rund ums Mittelmeer. In vielen Ländern seien zudem häufiger extreme Regenfälle zu erwarten.

Meeresfläc­hen kühlen Mehr als nur ein Warnsignal ist der Blick aufs „Klima-Thermomete­r“. Demnach betrug das globale Temperatur­plus im Zeitraum 2006 bis 2015 gegenüber der vorindustr­iellen Zeit (1850 bis 1900) knapp 0,87 Grad Celsius. Darin wirken sich allerdings die Meeresfläc­hen, die sich langsamer erwärmen, dämpfend aus. Betrachtet man hingegen nur die Landfläche­n, so hat der weltweite Temperatur­anstieg sogar schon 1,53 Grad Celsius erreicht.

Das Ziel des Klimaabkom­mens, das 2015 in Paris abgeschlos­sen wurde, ist bekanntlic­h, den globalen Temperatur­anstieg bei maximal 2 Grad Celsius – oder möglichst 1,5 Grad – zu begrenzen.

Ein Sonderberi­cht befasst sich mit dem Landverbra­uch. Die Klimaforsc­her empfehlen, die Wälder und Moore besser zu schützen. Die Kette der Erzeugung und des Konsums von Nahrungsmi­tteln sollte überdacht werden. Ausgewogen­ere Ernährung, die auf Gemüse und Getreide setzt, könne beitragen, die CO2Emissio­nen zu senken. Die bereitgest­ellte Menge an Pflanzenöl­en und Fleisch für die Menschen hat sich seit 1961 pro Kopf mehr als verdoppelt. Zugleich würden 25 bis 30 Prozent aller Nahrungsmi­ttel verschwend­et. Zwei Milliarden Erwachsene seien übergewich­tig bis fettleibig, 821 Millionen Menschen immer noch unterernäh­rt.

Viel Boden verbaut

Die Land- und Forstwirts­chaft steuert laut IPCC 23 Prozent zu den von Menschen verursacht­en Treibhausg­asen bei. „Hier liegt sehr viel Potenzial“, sagte die deutsche Co-Autorin Almut Arneth. Der Bericht stelle klar, dass die Ressource Land begrenzt ist: „Wir können nicht weitermach­en wie bisher.“Auch Österreich geht verschwend­erisch mit seinem Boden um: Pro Tag werden 13 Hektar Fläche versiegelt und gehen somit unter anderem als Naturraum oder für die Landwirtsc­haft verloren.

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