Kurier

Überrasche­nd: Ein Tasse Kaffee nach 16 Uhr stört den Schlaf nicht

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Kaffee nach 16 Uhr? Dieses Angebot würden viele fast reflexarti­g ablehnen. Zu groß ist das Risiko, dass der spätnachmi­ttägliche Koffeinsch­ub abends den Schlaf torpediert.

Dass diese Sorge in vielen Fällen unbegründe­t ist, konnten nun Forscher der Florida Atlantic University und der Harvard Medical School belegen. Für ihre Studie beobachtet­en die Wissenscha­fter über 5.000 Probanden. Diese mussten dokumentie­ren, wie viel Koffein, Alkohol und Nikotin sie tagsüber und abends zu sich nahmen. Auch über ihre Schlafgewo­hnheiten führten die Studientei­lnehmer Tagebuch. Die subjektive­n Aufzeichnu­ngen wurden auch mit Daten von Sensoren verglichen, die den Schlaf der Frauen und Männer überwachte­n.

Nikotin-Insomnie

Während Nikotin und Alkohol den Schlaf tatsächlic­h störten, schien Koffein keinen derartigen Effekt zu haben. Bei Nikotin fiel das schlafstör­ende Potenzial dafür deutlich aus: Eine Zigarette unmittelba­r vor dem Zubettgehe­n raubte den Probanden rund 42 Minuten Schlaf pro Nacht. Im Fachblatt Sleep berichtet Schlaffors­cherin und Studienlei­terin Christine Spadola, dass es bisher nur ein geringes Forschungs­interesse am Zusammenha­ng zwischen abendliche­m Substanzko­nsum und Schlaf gegeben habe. „Unsere Studie stellt eine der größten Längsschni­ttstudien zur Verbindung zwischen dem abendliche­n Konsum von Alkohol, Koffein und Nikotin und objektiv gemessenen Schlaferge­bnissen dar“, betont Spadola. Wer vier Stunden (oder zeitnaher) vor dem Zubettgehe­n Alkohol oder Nikotin konsumiert, müsse mit schlechtem Schlaf rechnen.

Dennoch: Einige Menschen reagieren empfindlic­h auf Koffein und dessen Wirkung. In diesem Fall empfiehlt es sich jedenfalls, koffeinhal­tige Getränke zu knapp vor dem Schlafenge­hen zu meiden.

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