Sharon Tate, Tod vor 50 Jahren
Sharon Tate. Vor 50 Jahren ermordete die Manson-Family die schwangere Schauspielerin brutal
Die US-Filmschauspielerin und Frau von Roman Polanski war das bekannteste Opfer im Zuge der Massenmorde der Manson-„Familie“.
Nichts verspricht so sehr ewiges Leben im kollektiven Gedächtnis Amerikas wie der frühe, mysteriöse Tod einer wunderschönen Jung-Schauspielerin, deren Karriere gerade aus dem Kokon zu schlüpfen begann, als das Schicksal zuschlug.
So verhält es sich seit einem halben Jahrhundert mit Sharon Tate. Die Frau, die vom Hollywood-Produzenten Martin Ransohoff entdeckt wurde und mit „Das Tal der Puppen“ihren ersten Erfolg hatte, wurde Opfer einer der schauerlichsten Gewalttaten des vergangenen Jahrhunderts.
Am 9. August 1969 wurde Tate, damals im achten Monat schwanger, in ihrer Mietvilla in den Hügeln von Beverly Hills gemeinsam mit vier Gästen von einer Todesschwadron der Hippie-Kommune von Charles Manson massakriert.
Der sich selbst als Messias sehende Psychopath, der seine Jüngerinnen mit einer Mischung aus Größenwahn, Scientology, Satanismus, Hitler, LSD und Sex bei der Stange hielt, wollte einen Rassenkrieg provozieren. Dazu sollten reiche Weiße sterben. Und die Taten den Schwarzen angelastet werden.
Das von Manson angeordnete Blutbad markierte wenige Tage vor dem Liebe, Frieden und Glückseligkeit propagierenden WoodstockFestival den Wendepunkt der fröhlich-friedlichen Blumenkinder-Epoche.
Mit Blut geschrieben
Als Thomas Noguchi, der legendäre Gerichtsmediziner, der auch Marilyn Monroe und Robert Kennedy das Leichentuch überwarf, mit der Obduktion der fünf Opfer fertig war, hatte er 105 Stichund etliche Schusswunden identifiziert. Die fünf Menschen waren bestialisch hingerichtet worden. Die von Manson als Todesengel entsandten Susan Atkins, Patricia Krenwinkel, Linda Kasabian und Charles Watson schrieben mit dem Blut der Opfer „Schwein“an Wände und Türen.
Das Massaker versetzte Hollywood in Aufruhr, die in Panik umschlug, als einen Tag später das UnternehmerEhepaar Leno und Rosemary LaBianca mit 67 Messerstichen ermordet aufgefunden wurde.
Ans Licht kamen die Hintergründe der Mordserie, als Susan Atkins, verhaftet wegen einer anderen Straftat, im Gefängnis prahlte und den Regisseur des Grauens benannte: Charles Manson. Im Herbst 1969 wurde der nur 1,57 Meter große Sohn einer Stricherin aus Ohio auf einer Farm im Death Valley festgenommen. Gutachter bescheinigten ihm, die Mitglieder
seiner „Family“mit Drogen und schwarzer Magie einer Art Gehirnwäsche unterzogen und so in sexuelle und ökonomische Abhängigkeit gebracht zu haben. Manson starb 2017 im Gefängnis.
Als Sharon Tate vier Tage nach der Tragödie beerdigt
wurde, legte man ihr den ungeborenen Paul Richard Polanski in die Arme. An ihrem Grab auf dem Holy Cross Friedhof in Culver City bei Hollywood wird in diesen Tagen reger Trauerbetrieb erwartet.