Die Jagd auf die Nummer eins
Andrea Divizioso will am Sonntag MotoGP-Ass Marc Márquez ärgern.
Wenn Marc Márquez in dieser Tonart weitermacht, dann wird er schon bald ein ganzes Parkhaus benötigen. Weil eine Garage dann nicht mehr reichen wird für all die Boliden, die der Serienweltmeister in der MotoGP gewinnt. Quasi im Vorbeifahren.
Seit 2003 wird in der Königsklasse des Motorradsports auch der Trainingsweltmeister prämiert. Der Fahrer mit den meisten Polepositions erhält am Ende der Saison eine Nobelkarosse, und Márquez steuert gerade seinem siebenten Auto entgegen. Nach seiner souveränen Bestzeit im Qualifying für das MotoGP-Rennen heute in Spielberg (14 Uhr, live Servus TV), bereits seiner siebenten in dieser Saison, dürfte dem Spanier diese Trophäe bereits sicher sein.
Streckenrekord
Nicht viel anders sieht es in der WM-Wertung aus. Auch dort befindet sich der fünffache MotoGP-Weltmeister auf Erfolgskurs und führt mit sechs Saisonsiegen nach zehn Saisonrennen das Klassement deutlich an.
Dass der 26-Jährige im Moment das Maß aller Dinge ist, wurde am Samstag im Qualifying augenscheinlich: Mit 1:23,027 markierte Marc Márquez nicht nur die Bestzeit, er war damit auch so schnell wie kein anderer MotoGP-Pilot vor ihm auf dem Red-Bull-Ring.
Seine erste Reaktion auf den neuen Streckenrekord dürfte der Konkurrenz nicht behagen: „Der letzte Sektor war nicht ideal, ich wollte eigentlich eine 1:22er-Zeit fahren“, sagte der WM-Leader.
Vertragsverlängerung
Márquez war bei seiner Fabel-Bestzeit mehr als vier Zehntelsekunden schneller als der Franzose Fabio Quartararo. Der Italiener Andrea Dovizioso komplettiert als Dritter die erste Startreihe. Schon in den vergangenen beiden Jahren hatte Már
quez als Trainingsschnellster den Grand Prix von Österreich in Angriff genommen. Am Ende hatte es für den 26Jährigen aber nur zum zweiten Platz gereicht, im Vorjahr lag Landsmann Jorge Lorenzo den Hauch von 13 Hundertstelsekunden voran.
Damit ist Spielberg noch der einzige weiße Fleck auf der Landkarte von Márquez. Auf allen Strecken, die im aktuellen WM-Kalender vertreten sind, hat der Spanier schon einmal gewonnen. Nur in Österreich fährt der Serienweltmeister dem ersten
Sieg noch hinterher.
Sollte es heuer abermals nicht klappen, dann wird er noch genügend Gelegenheiten bekommen, in der Steiermark den ersehnten Sieg einzufahren. Denn die populäre Motorrad-Weltmeisterschaft wird zumindest bis zum Jahr 2025 in Spielberg Station machen. Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz und Carmelo Ezpeleta, der Rechtehalter an der MotoGP-Serie, verständigten sich am Samstag auf eine langfristige Kooperation.
Komplimente
„Die MotoGP ist für mich die attraktivste Rennserie der Welt. Sie bietet Motorsport in seiner reinsten Form“, sagte Mateschitz. Und Ezpeleta streute dem Austragungsort und der Rennstrecke Rosen. „Der Red-Bull-Ring ist eine der schönsten Rennstrecken der Welt, und es ist ein Vergnügen für uns alle, hier unsere Rennen zu fahren.“