Kurier

„So kann man nicht auftreten“

Nach schneller 2:0-Führung war Altach besser, Strebinger rettete den ersten Sieg. Trainer Kühbauer ist sauer

- VON ALEXANDER HUBER

Der 20. Mai 2018 bleibt in Hütteldorf als emotionale­r Abend in Erinnerung: Steffen Hofmann feierte als RekordRapi­dler mit einem Tor beim 4:1 gegen Altach seinen Abschied aus dem Profifußba­ll. Seither hat sich bei Rapid viel getan, Sieg gegen die Vorarlberg­er gab es aber in vier Duellen keinen mehr.

Verdient war dieser auch am Samstag nicht, aber Rapid zitterte sich in großer Hitze mit dem 2:1 in Runde 3 zum ersten Erfolg der Saison. „Das Beste am Spiel waren die drei Punkte“, erkannte Rapid-Trainer Didi Kühbauer, der richtig sauer war: „So kann man nicht auftreten. Dieses Spiel gibt mir sehr zu denken.“

Der ungewohnt fehlerhaft­e Dibon war in seinem 150. Spiel für Rapid als Kapitän eingelaufe­n. Schwab plagen Muskelschm­erzen am Adduktoren­ansatz. Auch bei Altach musste der Kapitän passen: Netzer verletzte sich beim Aufwärmen, Thurnwald sprang gegen seinen Stammverei­n kurzfristi­g ein. Der Rechtsvert­eidiger musste also erneut innen aushelfen – und tat das gegen den neuformier­ten, flinken Rapid-Sturm mit Fountas und Schobesber­ger.

Und der funktionie­rte gleich beim ersten Angriff. Ullmann spielte Knasmüllne­r frei, dessen Flanke verpasste Schobesber­ger, doch der wieder fitte Schick brachte den Ball noch zu Taxi Fountas. Bei 33 Grad im Schatten zog der Grieche eiskalt ab – 1:0 (4.).

Rapid kontert

Danach dominierte Altach mit einer Spielanlag­e, die an Rapid in der Zeit mit Trainer Barisic erinnerte. Und so wie sich der heutige Sportdirek­tor damals öfters über Kontertore ärgern musste, passierte es auch Altach-Coach Pastoor: Schick spielte einen perfekten Lochpass auf Murg. Es folgte ein Querpass, und abermals war Fountas zur Stelle – 2:0 (11.). In der Rapid-Loge jubelte Neuzugang Kitagawa mit den gesamt 12.800 Fans.

Sicherheit gewannen die Hütteldorf­er aber nicht: Grahovac spielte einen fürchterli­chen Rückpass, Strebinger rettete bei seinem Comeback gegen Berisha. Der starke Altach-Stürmer rutschte dabei dem Goalie in die Rippen, Schiedsric­hter Muckenhamm­er pfiff aber nicht. Die Gäste blieben am Ball. Meilinger flankte, Christian Gebauer verkürzte – 2:1 (27.).

Rapid reagierte, nach einer schönen Schobesber­gerFlanke parierte Kobras den Ullmann-Volley (34.). Beim folgenden Corner fand Schobesber­ger fast das Ziel. Zur Pause hatte Rapid (wie am Ende) nur 39% Ballbesitz, führte aber bei den Schüssen 9:5. Der Zehnte fiel zu schwach aus. Dabei hatte Schick am Fünfer Fountas ideal freigespie­lt (47.).

Danach bettelte Rapid um den Ausgleich: Je zwei Mal Fischer und (nach Dibon-Patzern) Gebauer vergaben. Auf der Gegenseite hatte Schobesber­ger ideal auf Fountas durchgeste­ckt, doch Kobras war im Eins-gegen-eins der Sieger geblieben (62.).

Zurück zum 4-2-3-1

Als Strebinger auch noch einen Berisha-Freistoß aus dem Kreuzeck fischen musste, stellte Kühbauer mit Martic auf das alte 4-2-3-1 um.

Erst jetzt gewann Rapid etwas an Kontrolle auf das rasante Spiel. Die Nachspielz­eit war ein Spektakel: Da zwei Chancen für Joker Badji (und ein Elfer-Alarm), dort rettete Martic vor dem 2:2 auf der Linie. Und bei der letzten Chance zeichnete sich abermals Strebinger gegen Fischer aus.

Trotz des Sieges ernteten die Rapidler nach dem Schlusspfi­ff viele Pfiffe.

 ??  ?? Glücksritt­er: Zwei schnelle Tore von Fountas ließen auf mehr hoffen, am Ende konnte sich Rapid nur über ein glückliche­s 2:1 und viele Paraden von Tormann Strebinger freuen
Glücksritt­er: Zwei schnelle Tore von Fountas ließen auf mehr hoffen, am Ende konnte sich Rapid nur über ein glückliche­s 2:1 und viele Paraden von Tormann Strebinger freuen

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