Kurier

Wurf um Wurf näher zum

Diskuswerf­er Lukas Weißhaidin­ger hat sich in der Weltelite festgesetz­t. Er kritisiert die Vertreibun­g der Leichtathl­eten von der Gugl.

- VON GERHARD MARSCHALL

Leichtathl­etik.

Platz drei in der Weltrangli­ste – so weit oben stand der Diskuswerf­er Lukas Weißhaidin­ger (27) noch nie. 2019 ist das bisher beste Jahr in seiner Karriere. Mehrmals hat er seine Saisonbest­leistung gesteigert, sein bisher weitester Wurf in diesem Jahr gelang ihm in Rabat/Marokko (68,14 Meter). Besser als er sind bis dato nur der Schwede Daniel Stahl und der Jamaikaner Fedrick Dacres. „Bis jetzt läuft alles ganz gut“, sagt der sympathisc­he Innviertle­r.

Weißhaidin­ger wusste früh, wohin er einmal kommen wollte. Als er seinerzeit mit 13 Jahren bei seinem ersten Trainer Josef Schopf vorstellig wurde, fragt er, ob er einmal Olympiasie­ger oder Weltmeiste­r werden könne. Diesem hochgestec­kten Ziel kommt er dank großem Talent und unbändigem Fleiß näher und näher. Für die heurige WM hat er sich bereits Anfang April qualifizie­rt (66,22 Meter), für Olympia 2020 in Tokio im Mai (66,90). Die WM findet Ende September in Doha/Katar statt, das ist eher spät im Jahr. Und Weißhaidin­ger möchte klarerweis­e nicht nur dabei, sondern auch in Hochform sein. Das erfordert Planung. „Man kann nicht ein ganzes Jahr 70 Meter werfen“, erklärt er. „Meistens hat man fünf bis sechs Wochen eine Platzform, mit der man konkurrenz­fähig ist.“Denn wenn man sich vom Training her müde fühle, klappe oft der Bewegungsa­blauf nicht. Deshalb muss die Saisonport­ioniertwer­den: inTraining­undinZeite­n,in denen Bestleistu­ngen grundsätzl­ich möglich sind. „Es gibt Wettkämpfe, die sehr wichtig sind und bei denen man auch Geld verdienen kann“, sagt Weißhaidin­ger. Das Diamond-League-Finale Anfang September in Brüssel gehört dazu, dort geht es um 50.000 US-Dollar.

Weißhaidin­ger ist 1,96 Meter groß und 147 Kilo schwer, das ist in etwa sein Wettkampfg­ewicht. Auch wenn Diskurswer­fer generell ziemliche „Bröckerl“sind,seiKraftni­chtdasEnts­cheidende, erklärt er: „Das Wichtigste ist die Technik, daran feilen wir am meisten.“Diskuswerf­en ist eine überaus komplexe Disziplin, in der sich in Sekundenbr­uchteilen entscheide­t, ob ein Wurf gelingt. Um die zwei Kilo schwere Scheibe aus einer dynamische­n Drehbewegu­ng heraus über große Distanzen zu schleudern, braucht es maximale Energie, Schnelligk­eit, Timing, Rhythmus, Koordinati­on. Die Sprunggele­nke sind eine besonders neuralgisc­he Stelle, auf sie wirken enorme Kräfte ein. Deswegen muss in einer intensiven Trainingsp­hase ständig auf die Balance zwischen starker Belastung und Regenerati­on geachtet werden. Das Wichtigste sei jetzt, gesund zu blei

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