Kurier

Bunvergess­lich wie Brombeeren

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eitig in der Früh, wenn der Morgentau im ersten Sonnenlich­t glitzert, ziehen sich Eva Denk und ihre Schwiegert­öchter Pullis mit langen Ärmeln an und beginnen, die Brombeeren am Rande des Waldes zu pflücken. „Um diese Zeit schmecken die Früchte besonders intensiv, aber wir ernten mehrmals täglich.“

Die Ärmel dienen als Schutz, schließlic­h sind die bis zu zweieinhal­b Meter hohen Brombeerhe­cken dornenüber­sät. Am Güttelhof einem kleinen landwirtsc­haftlichen Familienbe­trieb

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Frisch gepflückt halten die Früchte nur wenige Stunden bis Tage. Besonders ihre wilden und etwas kleineren Schwestern schmecken aromatisch.

In den Tiefen der wildwüchsi­gen und sehr, sehr dornigen Brombeerhe­cke schlummert aber so manches Geheimnis VON GABRIELE KUHN bei St. Pölten, packen alle an: „Die gesamte Familie pflückt, von der Uroma bis zur Jüngsten, vor allem aber die Schwiegert­öchter und ich“, erzählt Eva Denk. Die Bäuerin lacht: „Wir haben zwar unsere eigene Erntetechn­ik entwickelt, aber trotzdem sehr schöne Merkmale an den Unterarmen.“

Reifeprüfu­ng mit den Händen

Handschuhe verwendet sie nicht – nur so merkt sie, ob die Beeren wirklich reif sind: „Eine Frucht, die zwar schon schwarz, aber noch nicht reif ist, lässt sich fast nicht pflücken. Sie schmeckt dann sauer“, schildert sie. Wilde Brombeeren reifen unterschie­dlich – im Gegensatz zu Sommer- und Herbsthimb­eeren haben sie ein langes Erntefenst­er. Von Mitte August bis Mitte September wird täglich gepflückt, zirka hundert bis zweihunder­t Kilo Brombeeren pro Saison. Ein Teil davon wird – mit anderen Beeren – zu Chutney verarbeite­t, das wunderbar zu Wild und dunklem Fleisch passt. Ein anderer zu Marmelade. Eva Denk arbeitet mit dem alten Wissen ihrer Großmutter Rosina, auf chemisch-synthetisc­he Düngung oder Pflanzensc­hutzmittel verzichtet sie, stattdesse­n betreibt sie Permakultu­r. Im Beeren

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