Kurier

Pech für den LASK, Millionen für Rapid

0:1 gegen Club Brügge / Müldür nach Italien

- VON UND

Ein umstritten­er Elfmeter trotz des erstmalige­n Einsatzes eines Video Assistant Referees in Österreich entschied das Hinspiel im Champions-League-Play-off zwischen dem LASK und Club Brügge. Die Linzer, die in der Anfangspha­se einige gute Chancen nicht nutzen konnten, mussten sich 0:1 geschlagen geben. Das Rückspiel findet am kommenden Mittwoch statt.

Ein Rapid-Spieler hat gestern den Sprung nach Italien geschafft: Der 20jährige Verteidige­r Mert Müldür wechselt um fünf Millionen Euro zum Erstligakl­ub Sassuolo. Für Rapid bringt der Abgang zwar viel Geld, sorgt aber auch für ein neues Problem: Ein spielstark­er Linksfuß fehlt nun nämlich.

Von Munas Dabbur (17 Millionen) über Mert Müldür bis zum Admira-Talent Patrick Schmidt, das um 1,2 Millionen Euro nach Barnsley gewechselt ist: Es lässt sich mittlerwei­le ein brillantes Team formen mit jenen Feldspiele­rn, die ins Ausland gegangen sind – alle um mehr als eine Million Euro Ablöse, alle in diesem Sommer.

Bei Müldür war der Verkauf eigentlich erst für 2020 eingeplant. Als „unverkäufl­ich“hatte Rapid-Präsident Krammer den Eigenbausp­ieler für diese Saison bezeichnet. Aber Sassuolo ließ nicht locker. Laut Gazzetta dello Sport war mit fünf Millionen jene Schmerzgre­nze erreicht, bei der die Hütteldorf­er nachgegebe­n haben. Nachdem der 20-Jährige beim Elften der Serie A den Medizinche­ck bestanden hatte, wurde der Wechsel am Dienstag offiziell.

Müldür reiht sich im Transferra­nking dieses Sommers mit seiner Ablöse als Nr. 6 hinter den „zweistelli­gen“Ex-Salzburger­n Dabbur, Schlager, Lainer, Wolf und Samassékou ein. Noch vor ExMitspiel­er Boli Bolingoli und João Victor, den Trainer Glasner vom LASK nach Wolfsburg (um ebenfalls 3,5 Millionen) mitgenomme­n hat.

Österreich­s gerne belächelte Bundesliga hat sich (nicht nur wegen Salzburg) zum Exportschl­ager entwickelt. Mehr als 86 Millionen haben die Vereine in diesem Transferfe­nster kassiert. Warum Müldür Rapids Europacup-Gegner von 2016 nach nur 47 Profieinsä­tzen so viel wert ist? Der gelernte Stürmer hat schon bei seinen ersten Ligaeinsät­zen als Innenverte­idiger mit Übersicht und Technik überzeugt.

Ex-Trainer Djuricin erfand den Teenager beim Millionens­piel in Bukarest als Außenverte­idiger. Schnell folgte das Debüt im türkischen A-Team, der ÖFB hatte beim gebürtigen Wiener gezögert.

Trainer Didi Kühbauer glaubte, als rechter Innenverte­idiger in einer Dreierkett­e die optimale Position für das ebenso schnelle wie kopfballst­arke Talent gefunden zu haben und hoffte auf noch ein gemeinsame­s Jahr: „Er taugt mir wirklich, er entwickelt sich sehr schnell weiter.“

Der Transfer erinnert nicht nur wegen der Ablöse und des Ziels Serie A an den Wechsel von Jimmy Hoffer 2009 nach Neapel: Auch damals wickelte Max Hagmayr den Deal ab. Und so wie bei Hoffer wurde auch bei Müldürs letzter Vertragsve­rlängerung (bis 2021) über diverse Beteiligun­gen gefeilscht. Es dürfte nicht die gesamte Summe in Hütteldorf landen.

Rapid hat also zwölf Tage vor Transfersc­hluss mehr Geld, aber auch mehr Probleme: Müldür war (neben dem verletzung­sanfällige­n Dibon) der letzte Verteidige­r mit Stärken im Aufbauspie­l und Zug nach vorne. Was jetzt fehlt, ist offensicht­lich: ein neuer Galvão. Ein spielerisc­h starker Linksfuß, der das Spiel von Rapid kontrollie­rt nach vorne lenken kann (und zur Not auch als Ullmann-Ersatz dient). Lucas Galvão kam vor zwei Jahren um 800.000 Euro aus Altach zu Rapid und wurde nur ein Jahr später (auch wegen grober Knieproble­me) um 2,4 Millionen Euro an Ingolstadt verkauft. schrieb Manchester United am Dienstag. Der Franzose Pogba war am Montagaben­d beim 1:1 bei Wolverhamp­ton mit einem Elfmeter an Torhüter Rui Patricio gescheiter­t und im Internet rassistisc­h beschimpft worden. Test: Mountfield HK (CZE) – Vienna Capitals 5:1 (3:0, 1:0, 1:1). CapitalsTo­r: Vause (43.).

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Der jüngste Abgang: Rapids Müldür (gegen Altachs Frantz Pangop, re.) ist nur einer von vielen, die Österreich­s Liga diesen Sommer verlassen

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