Pfizer baut Impfstoff-Werk Orth aus
Pharmaproduktion. 50 Millionen Euro Investment für globale Qualitätskontrolle sichert Standort längerfristig ab
Zum feierlichen Spatenstich reiste am Dienstag sogar Konzernchef Albert Bourla höchstpersönlich vom PfizerHeadquarter in New York ins beschauliche Orth an der Donau. Der hohe Gast blieb zwar nur wenige Stunden, hatte aber neben anerkennenden Worten auch eine Geldspritze für das ImpfstoffWerk mit im Gepäck.
Insgesamt 50 Millionen Euro investiert Pfizer in den kommenden zwei Jahren, um den Standort auszubauen. Für den milliardenschweren Pharmariesen ein Klacks, für das in die Jahre gekommene Werk in Orth aber eine Überlebensfrage. Konkret werden am Standort neue Labors für ein internationales Qualitätskontrollzentrum für Impfstoffe eingerichtet. „Wir werden ein bestehendes Gebäude dafür von Grund auf renovieren“, erläutert Martin Dallinger, Geschäftsführer der Pfizer Manufacturing Austria GmbH, dem KURIER. Um den Energieverbrauch zu reduzieren, erhält das ProduktionsPfizer-Österreich-Chef Robin Rumler: „Ein Meilenstein“ Mitarbeiter hätten den gegeben.
Die Geschichte der reicht bis in die 1970er-Jahre zurück. Damals begann die Immuno AG den vom Wiener Virologen Christian Kunz entwickelten Wirkstoff industriell herzustellen. Zuerst in Wien, ab 1982 entstand dann das Werk in Orth. 1996 übernahm der US-Konzern Baxter die Produktion, um sie 2014 an Mitbewerber Pfizer weiterzuverkaufen. Der Personalstand in Orth hat sich seit der Pfizer-Übernahme von 180 auf 230 erhöht. Durch die zusätzliche Qualitätskontrolle, die stark automatisiert erfolgt, werde sich der Mitarbeiterstand „leicht nach oben verändern“, so Dallinger. Gesucht werden vor allem Automatisierungs- und Anlagentechniker.
Durch die Erderwärmung breiten sich die Zecken weltweit aus, der Bedarf an Zeckenimpfschutz steigt also. „Im Vorjahr haben wir 12 Millionen Dosen Impfstoff produziert, heuer werden es 14 Millionen sein“, erzählt Dallinger. Der biopharmazeutische Produktionsprozess bis zur fertig verpackten Spritze dauert etwa 18 Monate. Die Abfüllung in Fertigspritzen erfolgt in Wien, die Verpackung in Belgien. Ausschlag Zeckenimpfstoff-Produktion