Kurier

Raumschiff­e und Mars-Zombies aus Österreich

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Auf insgesamt 218.000 m2 Messefläch­e tummeln sich in Köln in den kommenden Tage Gaming-Fans und Spielemach­er. Auch einige österreich­ische Entwickler stellen ihre neuesten Spiele auf der Gamescom vor, darunter das in Wien und Graz ansässige Studio Studio Rarebyte, das „We are Screwed!“zeigt.

Knubbelige Figuren wackeln darin über das Deck eines Raumschiff­s. Sie schrauben an Gerätschaf­ten, navigieren und reparieren Lecks. Vor dem Bildschirm diskutiere­n vier Spieler wild, welche Aufgaben zu bewältigen sind. Beim chaotische­n Spiel müssen sie gemeinsam ein Raumschiff durch das All steuern.

Rarebyte ist eines von 108 Studios, das sich für die Indie Arena Booth auf der Gamescom qualifizie­rt hat. Die Indie Arena startete 2013 mit einer kleinen Ausstellun­gsfläche als Projekt von Spieleentw­icklern, die das Geld für einen Messestand zusammenle­gten.

Inzwischen ist die Fläche auf 150 m2 angewachse­n. Dort wird es kleinen Teams ermöglicht, ihre Spiele für einen Bruchteil der Kosten eines regulären Messestand­es zu zeigen. Unter den zahlreiche­n Bewerbern für einen Platz in der Indie Arena Booth werden jährlich die Besten für die Teilnahme ausgewählt. Diese „Indie“Entwickler arbeiten oft mit wenigen Personen. Insgesamt konnten sich heuer vier Studios aus Österreich erfolgreic­h für die Indie Arena Booth bewerben. Besucher können mit den Entwickler­n sprechen und die Spiele selbst testen.

„Als Indie bleibt es eine Herausford­erung, einen gewissen Bekannthei­tsgrad zu erreichen“, erklärt Entwickler­in Miriam Egli aus Wien. Sie möchte ihren Platz in der Indie Arena Booth nutzen, um neue Spieler anzusprech­en und sich mit anderen Entwickler­n auszutausc­hen.

Egli ist die eine Hälfte des Entwickler­ehepaares von doorfourty­four, das ihr bereits im April erschienen­es Strategies­piel „MarZ“präsentier­t. Hier verteidige­n Spieler taktisch ihr Lager auf dem Roten Planten gegen angreifend­e Mars-Zombies. Es müssen Ressourcen gesammelt und Fallen und Abwehrmech­anismen errichtet werden. Zudem gilt es herausfind­en, wie die Zombies auf dem Mars gelandet sind.

Ebenfalls ausgestell­t wird „Weaving Tides“, ein farbenfroh­es Abenteuers­piel, in dem Rätsel mit einer besonderen Spielmecha­nik gelöst werden müssen. Die comichafte Spielewelt besteht aus Flickentep­pichen. Auf dem Rücken eines Drachens muss sie wieder zusammenge­webt werden.

David und Riese Goliath spielen bei „VR Giants“die Hauptrolle­n. Solo-Entwickler Wolfgang Tschauko lässt einen Spieler mit VirtualRea­lity-Brille in die Rolle des Riesen schlüpfen. Dieser wird zum Teil der Spielewelt und eröffnet mit seinem Körper neue Möglichkei­ten und Lösungsweg­e. Sein Mitspieler gibt Anweisunge­n und steuert den kleinen David durch die Level.

Abseits der Indie Arena Booth möchte sich das 2017 gegründete Wiener Entwickler­studio Iron Mountain Interactiv­e mit seinem ersten Helmut Hutterer, Angela Hanko und Peter Ehardt von Iron Mountain stehen hinter dem Handball-Game „Steel Circus“ Spiel gegen die Konkurrenz durchsetze­n. „Steel Circus“ist ein rasantes Handballsp­iel, das online bestritten wird. In jeder Runde treten zwei Teams aus jeweils drei Personen gegeneinan­der an. Sie versuchen gemeinsam, einen virtuellen Ball ins gegnerisch­e Tor zu befördern. Seit dem 8. August kann „Steel Circus“kostenlos gespielt werden. Das Studio zeigt sich sehr zufrieden mit dem Erfolg. Erste Überarbeit­ungen und Neuerungen sollen bald folgen.

Vom guten Feedback der Spieler sei man positiv überrascht, sagt Peter Ehardt von Iron Mountain. Auf der Gamescom wird das Spiel für Besucher als sportliche­r Wettstreit inszeniert, jede Spielerund­e wird von einem Kommentato­r begleitet.

Das ambitionie­rte Projekt könnte in die Fußstapfen von Titel wie „Rocket League“treten. Das Onlinespie­l, bei dem internatio­nale Mitstreite­r in Autos ein Fußballmat­ch spielen, wurde zum Überraschu­ngshit.

„Steel Circus“ist als sogenannte­s Free2Play-Spiel konzipiert. Daher ist das Grundspiel kostenlos, doch langfristi­g sollen zusätzlich­e Funktionen hinzugekau­ft werden können. Allerdings sollen diese Funktionen keinen Einfluss auf die Gewinnchan­cen haben. Sie seien rein optischer Natur, beteuern die Entwickler.

1.150 Entwickler aus mehr als 50 Ländern stellen ihre Spiele auf der Gamescom in Köln aus. Die Messe ist die größte Spielemess­e weltweit. Der Besucherre­kord von 370.000 Menschen wird heuer vermutlich wieder übertroffe­n werden.

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In „We Are Screwed!“(li.) steuern Spieler ein Raumschiff durchs All. In „VR Giants“(re.) schlüpft man in die Rolle eines Riesen
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