Die heimische Literatur ist weiblich
Deutscher Buchpreis. Fünf Österreicherinnen und ein Österreicher schafften es auf die Longlist mit 20 Titeln
Ein Traumstart für die heimische Literaturszene: Sechs der 20 für den Deutschen Buchpreis nominierten Titel kommen aus Österreich. Auf die Longlist haben es fünf Frauen – Raphaela Edelbauer („Das flüssige Land“), Andrea Grill („Cherubino“), Angela Lehner („Vater unser“), Eva Schmidt („Die untalentierte Lügnerin“), Marlene Streeruwitz („Flammenwand.“) – sowie Tonio Schachinger („Nicht wie ihr“) geschafft.
Eine siebenköpfige Jury (u.a. mit der Buchhändlerin Petra Hartlieb und der Literaturkritikerin Daniela Strigl) hat 203 Titel gesichtet, die seit Oktober 2018 erschienen sind bzw. bis 17. September erscheinen. An diesem Tag gibt man die Shortlist mit sechs Titeln bekannt. Der „Roman des Jahres“wird am 14. Oktober in Frankfurt als Auftakt der Buchmesse mit 25.000 Euro ausgezeichnet. Die übrigen Autoren der Shortlist erhalten je 2.500 Euro.
Jurysprecher Jörg Magenau bezeichnete es als „besonders erfreulich, dass es so viele gelungene Debüts zu entdecken gab“. Unter den nominierten Debütromanen befindet sich „Vater unser“von Angela Lehner. Die 1987 in Klagenfurt geborene, in Berlin lebende Autorin lässt eine eher unzuverlässige Icherzählerin, eingeliefert ins Otto-Wagner-Spital, aus ihrem Leben in einer erzkatholischen Kärntner Dorfidylle berichten: besserwisserisch, intrigant, vielleicht gemeingefährlich.
Ein weiterer Debütroman ist „Nicht wie ihr“des 1992 in New Delhi geborenen Tonio Schachinger über den Profifußballer Ivo (laut Verlag „gespickt mit Wiener Milieusprache und herrlichen Fußballmetaphern“); er wird von Kremayr & Scheriau erst am 26.8. ausgeliefert.
In die Vorauswahl geschafft haben es zudem Nora Bossong mit „Schutzzone“, Jan Peter Bremer mit „Der junge Doktorand“, Karen Köhler mit „Miroloi“, Miku Sophie Kühmel mit „Kintsugi“, Emanuel Maeß mit „Gelenke des Lichts“, Alexander Osang mit „Die Leben der Elena Silber, Katerina Poladjan mit „Hier sind Löwen “, Lola Randl mit „Der Große Garten“, Norbert Scheuer mit „Winterbienen“, Saša Stanišic mit „ Herkunft“, Jackie Thomae mit „Brüder“, Ulrich Woelk mit „Der Sommer meiner Mutter“und Norbert Zähringer mit „Wo wir waren“. Tom Zürcher ist mit „Mobbing Dick“der einzige Schweizer auf der Longlist.
Ab kommender Woche ist das Taschenbuch „Deutscher Buchpreis 2019. Die Nominierten“erhältlich. Es enthält Leseproben und Hintergrundinformationen. Auf der Longlist des Buchpreises: Raphaela Edelbauer, Angela Lehner, Eva Schmidt, Marlene Streeruwitz und Andrea Grill