Kurier

Strenge Kontrollen bei Grande-Konzert

Wien. Verbot herkömmlic­her Handtasche­n sorgt bei Ariana-Grande-Fans für Diskussion­en

- VON BIRGIT SEISER

Aus Angst vor Terror erlaubt Ariana Grandes Management beim Stadthalle­nkonzert nur durchsicht­ige Plastiktas­chen.

Mehr als 15.000 Fans freuen sich auf das Konzert von Popsternch­en Ariana Grande in zwei Wochen. Die Amerikaner­in gastiert am 3. September mit ihrer „Sweetener“Welttourne­e in der Wiener Stadthalle. Für 86,60 bis 157,10 Euro pro Ticket ist man live dabei. Worüber viele Fans beim Kauf der Karten aber nicht Bescheid wussten, sind die äußerst strengen Sicherheit­sbestimmun­gen, die bei diesem Konzert gelten.

Die Veranstalt­erfirma Live Nation erlaubt nämlich keine herkömmlic­hen Handtasche­n. In einem Sicherheit­shinweis, der am Dienstag veröffentl­icht wurde, heißt es: Die Taschen müssen 100 % durchsicht­ig/transparen­t sein und aus Plastik, Vinyl oder PVC bestehen. Außerdem dürfen die Behältniss­e nicht größer als 30,5 mal 15 mal 30,5 Zentimeter groß sein. Als Handtasche­n empfohlen werden in dem Piktogramm durchsicht­ige Gefrierbeu­tel (maximal drei Liter, Anm.).

Terrorangs­t

Der Hintergrun­d ist ein tragischer: Im Mai 2017 wurde bei einem Auftritt der Künstlerin in Manchester in Großbritan­nien ein Terroransc­hlag verübt. 23 Menschen starben. Das ist der Grund, warum viele Ariana GrandeFans die hohen Sicherheit­svorkehrun­gen auch verstehen. Üblich sind die in Österreich allerdings keineswegs.

Tampons gut sichtbar

Nachdem die Hinweise am Dienstag auf Facebook gepostet wurden, reagierten viele Nutzer deshalb empört. Eine Userin fragte, wo sie ihre Damenhygie­neartikel verstauen solle. Denn auch kleine Kosmetikbe­utel sind in der durchsicht­igen Tasche verboten. Eine andere Facebook-Nutzerin hat kein Verständni­s dafür, dass in Zeiten des Klimawande­l Plastiktas­chen Pflicht sind.

Ein Detail, das auf dem Piktogramm erst beim zweiten Blick ins Auge springt: Auf den Plastiktas­chen ist das Logo der Welttourne­e von Ariana Grande zu erkennen. Anscheinen­d wird aus den Sicherheit­svorkehrun­gen Geld gemacht. Die Künstlerin selbst bat ihre Fans via sozialen Netzwerken im Februar, sich die Taschen für rund acht Euro zu kaufen.

Die Stadthalle betont, dass man nur Vermieter sei und die Bestimmung­en vom Veranstalt­er vorgegeben werden. Von Live Nation hieß es auf KURIER-Anfrage: „Der Einsatz transparen­ter Taschen erleichter­t den Einlass enorm. Das wiederum erspart Wartezeite­n beim Einlass.“Schließfäc­her gibt es vor Ort übrigens keine. Die nächsten befinden sich knapp zwei Kilometer entfernt am Westbahnho­f.

Die Wiener Polizei hat das Konzert nicht als besonders gefährdet eingestuft: „Es gibt keine konkrete Gefährdung­slage. Wir werden die üblichen Sicherheit­smaßnahmen setzen, wie wir es bei alles großen Konzerten machen“, sagt Polizeispr­echer Daniel Fürst.

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Nach dem Anschlag bei einem Konzert in Manchester ist die Terrorangs­t wohl sehr groß
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In Taschen zur Konzerttou­r dürfen keine kleineren Kosmetikbe­utel verstaut werden. Alle Gegenständ­e müssen erkennbar sein

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