Kurier

WAHLKAMPF-SPLITTER

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Die ÖVP greift im Wahlkampf eine langjährig­e Forderung der SPÖ auf: Die Türkisen wollen, dass die Maklerprov­ision künftig vom Vermieter bezahlt wird. Derzeit dürfen Makler dem neuen Mieter bis zu zwei Monatsmiet­en verrechnen. In Deutschlan­d und den Niederland­en gibt es das „Bestellerp­rinzip“bereits. Stv. SPÖ-Klubchef Jörg Leichtfrie­d nimmt ÖVP-Chef Sebastian Kurz beim Wort und will einen Antrag im September zur Abstimmung bringen – noch vor der Wahl. FPÖBautens­precher Philipp Schrangl fordert, dass die ÖVP auch ihren Plan, das Lagezuschl­agsverbot in Wiener Gründerzei­tvierteln zu kippen, aufgibt. Die Immobilien­branche warnt: In Deutschlan­d seien die Mieten stärker gestiegen, seit Vermieter die Maklerprov­ision zahlen. Das Sommergesp­räch mit Norbert Hofer bescherte dem ORF Montagaben­d einen Marktantei­l von 27 Prozent. Zum Vergleich: Das Gespräch mit Neos-Spitzenkan­didatin Beate Meinl-Reisinger in der Vorwoche erreichte 23 Prozent Marktantei­l. Durchschni­ttlich 807.000 Zuseher – in Spitzenzei­ten sogar 978.000 – wollten den FPÖSpitzen­kandidaten sehen. Am 26. August bittet ORFModerat­or Tobias Pötzelsber­ger SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner zum Gespräch.

Die SPÖ startete am Dienstag in den Intensivwa­hlkampf – überschatt­et wurde das vom plötzliche­n Tod des früheren SPÖ-Sozialmini­sters Rudolf Hundstorfe­r (Nachruf Seite 3). Für Parteichef­in Pamela Rendi-Wagner ist Hundstorfe­rs Tod „ein großer Verlust“– für sie persönlich, für „die Sozialdemo­kratie und für das ganze Land“. Bei der Eröffnung der Wahlkampf-Zentrale in der Wiener Löwelstraß­e sagte sie vor allem zu den jungen Wahlkämpfe­rn: „Wir werden bis zum 29. September kämpfen und rennen für Rudi. Es geht nicht um den Sieg für die Partei, es geht um die Menschlich­keit.“Die SPÖChefin bemühte sich zudem um eine (vermeintli­ch) jugendlich­e Sprache: „Es wird ein saucooler Wahlkampf. Wir rennen – Hashtag – #gemeinsam.“Kämpfen wollen die Roten u. a. für einen sozial verträglic­hen und leistbaren Klimaschut­z. Aber auch der Wahlkampf soll möglichst sauber bleiben: „Die Menschen wollen keine Schmutzküb­el, sie wollen Menschlich­keit“, betonte Rendi-Wagner.

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